Spannender Fachtag in topsanierter Volksschule
Am vergangenen Freitag gingen ungewöhnlich große „Schüler“ in der VS Lind ob Velden ein und aus:
Der Fachtag Thermische Sanierung, veranstaltet von Kärnten voller Energie und der Wietersdorfer &
Peggauer Zementwerke GmbH, lockte zahlreiche Interessierte in das topsanierte Gebäude, wo Profis
aus den Bereichen Architektur, Wärmedämmung und Förderungen am Wort waren.
115 kWh pro Quadratmeter davor, 7,4 kWh pro Quadratmeter danach: Die Zahlen und Fakten, die
Architekt Dipl.-Ing. Gerhard Kopeinig am Freitag präsentierte, sprechen für sich. „Es sind dies der
Energieverbrauch des Volksschulgebäudes vor und nach der thermischen Sanierung im Vorjahr. Dank
einer tollen Zusammenarbeit von Architektur, Baustoffindustrie, Finanziers und den LehrerInnen der
Schule selbst haben wir es geschafft, innerhalb von nur zehn Wochen ein schlecht gedämmtes Gebäude
in ein Vorzeigebeispiel für hocheffiziente thermische Dämmung zu verwandeln“, so Kopeinig, dem als
Geschäftsführer der ARCH+MORE Ziviltechniker GmbH die Planung der „VS Lind ob Velden NEU“ oblag.
Große Einsparpotentiale
Im Vorjahr wurde der Einsatz des Sanierungs-Teams belohnt: Die Volksschule wurde als bestes
kommunales Gebäude in der Qualitätsgruppe Wärmedämmverbundsysteme mit dem ETHOUSE Award
ausgezeichnet. Grundsätzlich gebe es in Kärnten, so Kopeinig, in den nächsten Jahren in punkto
thermische Sanierung noch einiges zu tun: Die meisten Schulen stammen noch aus den 70er-Jahren und
verfügen über eine dementsprechend schlechte Dämmung. Eine Tatsache, die DI Gerald Oschounig von
der Wiedersdorfer und Peggauer Zementwerke GmbH mit Zahlen zu untermauern wusste.
„Österreichweit sind knapp 30 Millionen m³ Wärmedämmung an Gebäuden nicht mehr am Stand der
Technik. Hier gibt es sehr große Einsparpotentiale“, so Oschounig.
Doppelt dämmt besser
Die Wietersdorfer & Peggauer Zementwerke GmbH sorgte mit ihrer Duplex Technologie für eine
optimale thermische Dämmung der VS Lind ob Velden. Diese Technologie kann auf bestehende
Wärmedämmsysteme aufgebracht werden und wirkt nach dem Motto „Doppelt dämmt besser“. Ein
Problem ist nach wie vor in vielen Fällen die Finanzierung solcher Sanierungsmaßnahmen – doch auch
für dieses Thema stand am Freitag ein Experte Rede und Antwort: Christian Finger vom klimabündnis
Kärnten informierte über verschiedene Fördermöglichkeiten im privaten und betrieblichen Bereich.
Effiziente Energie-Politik
Anhand eines mitgebrachten CO2-Messgerätes stellte der Klimaschutzexperte die „Leistung“ der
topsanierten Volksschule auch gleich unter Beweis. „Bei dieser Raumgröße und Personenanzahl müsste
der CO2-Wert eigentlich bei rund 5.000 ppm liegen. Tatsächlich haben wir hier aber nur ca. 2000 ppm“,
so Finger. Die Bitte der Anwesenden, die Möglichkeiten zur Inanspruchnahme thermischer Sanierungen
auch politisch zu unterstützen, stieß bei Energiereferentin Landesrätin Dr.in Beate Prettner auf offene
Ohren. „Im Bereich der thermischen Sanierung gibt es viele Ansatzpunkte, die diskutiert werden
müssen. Ich nehme die heutigen Anregungen mit und werde sie auch weitergeben“, sagt Prettner.
Generationenvertrag
Dass alle Anwesenden ihre Verantwortung für mehr Umweltschutz durch effizientes Energiesparen ernst
nahmen, stellten sie im Anschluss an die Vorträge auch noch schriftlich und bildlich unter Beweis: Durch
die Unterzeichnung des hölzernen „Generationenvertrages“, der nun vor der Volksschule zu bewundern
ist. Für Speis und Trank sorgte der Elternverein der Volksschule unter der Leitung von Arno Frankl
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