Wichtige und neue Impulse für die Bildung in Kärnten
LH Kaiser skizzierte bei Moosburger Bildungskonferenz Kärntens Bildungsziele bis 2018 - Budgetmittel effektiv und effizient einsetzen - Neues Schulstandorte- und Kinderbetreuungskonzept
Im Moosburg trafen sich am Samstag Bildungsexperten aus ganz Österreich im Rahmen einer öffentlichen Bildungskonferenz im örtlichen Bildungscampus. Seitens des Landes stellte Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser die angedachten Bildungsprogramme des Landes vor. In seinem Auftrag wird derzeit, an einem Bildungs- und Standortkonzept für Kärnten gearbeitet, wobei es auch um die Frage geht, wo welche Einrichtungen Sinn machen.
Kaiser begann seine Ausführungen mit dem Zitat des Sozialphilosophen Oskar Negt: „Namentliche Utopien sind Realität", und stellte fest, dass für ihn als Landeshauptmann und Bildungsreferent Bildung keine Vor- und Nachspeise sei, sondern im gesamten Leben die Hauptspeise. „Sie ist die große Chance für Chancengleichheit für alle sozialen Schichten, beginnt bei den Allerjüngsten und setzt sich fort bis zu den Senioren“, betonte der Landeshauptmann. Für Kaiser gehören Bildung und Arbeit untrennbar zusammen „Bildung ist mehr als Schule und Arbeit ist mehr als nur Lohnarbeit."
In Bezug auf die Finanzierung der Bildungsagenden, verhehlte der Bildungsreferent nicht, dass die budgetären Mittel beschränkt seien. „Sie müssen künftig effektiv und effizient eingesetzt werden". Erreicht soll dies mit einem neuen Schulstandorte- und Kinderbetreuungskonzept werden. Dieses werde nun mit der Schulabteilung erarbeitet, wobei in das Schulstandorte-Konzept die Gemeinden miteingebunden werden.
Für den Landeshauptmann besteht kein Zweifel darüber, dass es in jeder Gemeinde mindestens einen Kindergarten und eine Volksschule geben muss. "Für mich haben nur jene Gemeinde Zukunft, die übereinen Kindergarten und eine Primärstufe verfügen", lautete seine Botschaft. Kindergärten sind für ihn zudem erste wichtige Bildungsgärten.
Im Unterstufenbereich sollen künftig die Ganztagsschulformen mit verschränktem Unterricht ausgebaut werden. "Ich will sie forcieren und wir haben alles dafür zu tun, dass jedes Kärntner Kind einen Pflichtschulabschluss hat und in weiterer Folge auch einen Berufsabschluss", so der Bildungsreferent. Kaiser ist überzeugt, dass bei einem passenden Bildungsangebot man auch der Abwanderung entgegen wirkt.
Im Oberstufenbereich ist für den Landeshauptmann das duale System marktkonform, sollte aber durch Lehrwerkstätten ergänzt werden, „Zwischen schulischer und beruflicher Qualifikation muss es mehr Durchlässigkeit geben", meinte er. Im tertiären Bereich seien künftig zwischen Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen Nachjustierungen nötig und Bildungsangebote sollten abgestimmt werden. „Die Pädagogischen Hochschulen könnten bzw. sollten eine akademische Kindergartenausbildung anbieten. Seitens der Bundesregierung bräuchte es ein klares Bekenntnis dafür", deponierte der Landeshauptmann seine Vorstellungen bezüglich einer Aufwertung der Kindergartenmitarbeiter.
Klar bejaht wurde von Kaiser auch das lebensbegleitende Lernen. „Es ist die Chance für den Beruf und für neue Erkenntnisse". Auf Grund des steigenden Lebensalters kann sich der Landeshauptmann vorstellen, dass auch Seniorenstudien ausgebaut werden. „Sie sollen Lust auf Neues machen und man sollte auch auf solchen Ebenen zu denken anfangen".
Klare Worte gab es auch vom amtsführenden Präsidenten des Landeschurates, Rudolf Altersberger. Das Sprichwort: „Was Hans nicht lernt, lernt Hänschen nimmer mehr", sei heute nicht mehr zeitgemäß. „Wer heute nicht ständig dazulernt, steht still. Zudem lernt heute erstmals die ältere Generation von der jüngeren", so Altersberger. Für ihn ist jedwede Form der Bildung ein nachhaltiger Wert für Schüler, Lehrer und Eltern. Altersberger gratulierte auch Moosburgs Bürgermeister Herbert Gaggl zur Errichtung des Bildungscampus im Ort und zur Auszeichnung als Bildungsgemeinde.
Hubert Pirker, Abgeordneter im Europäischen Parlament, sprach zur Bildung in Europa. „Auch wenn Bildung eine nationale Angelegenheit ist, Europa muss in Bildung, Forschung und Wissenschaft investieren um gemeinsam im globalen Wettbewerb stark zu sein. Von ihnen hängen Arbeitsplätze, die Zukunft der Jugend und der Wohlstand ab", so Pirker. Die langfristigen Bildungsziele der EU seien weniger Schul-abbrecher und mehr qualifizierte Leute.
Gaggl überreichte dem Landeshauptmann und EU-Abgeordneten eine unterzeichnete Bildungsdeklaration der sechs europäischen Zukunftsorte (Moosburg, Bled, Hinterstoder, Illingen, Marianka, Zwischenwasser) mit fünf Bildungsforderungen und fünf Bildungsvisionen.
Der Konferenz wohnten auch LAbg. Zalka Kuchling und Abteilungsvorstand Gerhild Hubmann (Abteilung 6 Kompetenzzentrum Bildung, Generation und Kultur).
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