L(i)ebenswertes Techelsberg
"Wir haben eine wunderschöne Ortsmitte"
- Rudi Grünanger und Melanie Brugger beim Ratscha im Gemeindezentrum Techelsberg.
- Foto: MeinBezirk.at
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Rudi Grünanger und Melanie Brugger über die allgemeine Entwicklung, Vereine, Gasthäuser und die Abwanderung in Techelsberg.
TECHELSBERG. Mit mehr als 2.200 Einwohnern und einer Fläche von rund 28 Quadratkilometern hat die Gemeinde Techelsberg am Wörther See ein relativ großes Gemeindegebiet vorzuweisen. Dieses reicht vom Südhang der Ossiacher Tauern bis zum Nordufer des Wörthersees. "Was die wenigsten wissen ist, dass Techelsberg die Gemeinde mit den meisten freien Seezugängen zum Wörthersee ist, z.B. mit dem Bad Saag", so Gemeindevorstand Rudi Grünanger. Musikerin Melanie Brugger merkt indessen an, dass sich die Gemeinde vor allem durch ein schönes Ortsbild auszeichnet: "Wir haben einen Seezugang, um Baden zu gehen. Man kann aber auch den Gallin oder den Taubenbühel zum Wandern gehen nutzen. Wir haben also sehr vieles da, was man grundsätzlich zu wenig schätzt."
Allgemeine Entwicklung
In der Gemeinde selbst hat sich in den letzten Jahrzehnten einiges verändert - vor allem hinsichtlich der Infrastruktur. "Wir haben eine schöne Ortsmitte, die sich in den letzten Jahren nicht nur entwickelt, sondern auch eine eigene Dynamik bekommen hat", erklärt Rudi Grünanger. Dazu zählt etwa das Gemeindezentrum, die "Techelsberger Schmankalan", ein Vereinshaus u.v.m. Melanie Brugger merkt indessen jedoch an, dass in der Gemeinde insgesamt weniger los ist: "Als ich noch Kind war, war die Kirche am Sonntag immer voll und es war auch ein Pflichttermin dorthin zu gehen. Das ist abhandengekommen - auch von der Jugend. Ich denke aber, dass das eine gesellschaftliche Entwicklung ist und die Gemeinde nichts dafür kann." Dem stimmt auch Rudi Grünanger zu: "Es stimmt schon, dass die Leute so weniger zusammenkommen, sondern eher in Institutionen oder sonst wie. Außerdem gibt es weniger Jugend, auch weil sie keine Fortgehmöglichkeiten haben".
Vereine
Laut den beiden Techelsbergern wird das Vereinsleben dennoch großgeschrieben. 17 Vereine - von der Brauchtumsgruppe, über die Landjugend bis hin zum Seniorenverband - sorgen für ein aktives Gemeinwesen und die Förderung des sozialen Miteinanders. "Das Dorfleben spielt sich meines Erachtens, wenn überhaupt, nur mehr in den Vereinen ab", merkt Grünanger an. Außerdem ist auch das Brauchtum einem ständigen Wandel unterzogen. "Die Brauchtumsgruppe organisiert etwa das Osterschießen oder die Krampusläufe, aber dabei herrscht oft schon auch eine Partystimmung. Das ist anders als früher." Beide betonen auch auch den Zusammenhalt unter den Vereinen: "Wenn ein Verein einen anderen einlädt, ist man dabei, man hilft sich gegenseitig. Natürlich bewahrt dabei jeder Verein seine eigene Kultur. Aber wir helfen schon zusammen und wir haben ein ereignisreiches Vereinsleben", fügt Grünanger hinzu.
Gasthäuser
Brugger und Grünanger heben auch die Vielfalt an Gasthäusern hervor, die es früher in der Gemeinde gegeben hat. Fast 20 Gasthäuser zierten anno dazumal das Bild der Gemeinde - heute sind davon nur wenige übrig. "Aus Erzählungen der älteren Generation weiß ich, dass es früher viele Gasthäuser gegeben hat. Wenn man von Töschling heraufgefahren ist, konnte man die Gasthäuser nacheinander abklappern. Das ist massivst zurückgegangen", so Melanie Brugger. Dem stimmt auch Rudi Grünanger zu, merkt aber auch an, dass sich ein paar Gastronomiebetriebe gut erhalten konnten, gerade auch weil sie sich spezialisiert haben: "Ich bin stolz und froh, dass wir ein paar Gastronomien haben, wo man gut essen kann und die auch als Familienbetrieb geführt werden."
Abwanderung
Wie viele andere ländliche Regionen ist auch in Techelsberg die Abwanderung ein großes Thema. "Aus meinen Verwandten und Bekanntenkreis kann ich sagen, dass fast alle dableiben. Gebürtige Techelsberger sind stolz hier zu sein und gehen auch nicht weg. Ich denke auch, dass die Leute eher zu uns kommen wollen, als dass sie abwandern", so Brugger. Grünanger stimmt dem zwar zu, merkt aber auch, dass in den vergangenen Jahren ein reger Bevölkerungsaustausch stattfindet. "D.h. es wandern zwar viele ab, aber es kommen umgekehrt auch viele zu uns."
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