Zwei Premieren für den Klagenfurter Bio-Winzer Christian Waltl
Klagenfurts einzige Bio-Winzer Christian Waltl blickt nicht nur gespannt seiner ersten Lese entgegen, sondern organisiert am 11. und 12. August auch das erste Bio-Weinfestival Kärntens.
KLAGENFURT (vep). Drei Jahre hat es gedauert, die Felder aufzubauen und die Reben zu ziehen, nun blickt Bio-Winzer Christian Waltl gespannt seiner ersten Lese im Herbst entgegen. Hinter dem Flughafen, nahe der Josef-Sablatnig-Straße, hat er rund eineinhalb Hektar gepachtet, um dort Muscaris-, Sauvignon Gries, Cabernet Blac, Donauriesling, Cabernet Jura sowie -Cortis anzubauen. Neu ist auch der Blütenmuskateller. "Es war eine ganz bewusste Entscheidung, auf Bio umzusteigen. Für die Umwelt, die Natur und unsere Erben", sagt Waltl. Bei ihm will gut Ding Weile haben, deshalb gibt es im kommenden Jahr mit aller Wahrscheinlichkeit noch keinen Biowein zu kaufen. "Ich baue den Wein zwei Jahre lang aus. Zuerst ein Jahr in Ton-Amphoren, danach ein Jahr im Kastanienfass", erklärt Waltl.
Das Bio-Weinfestival am 11. und 12. August
Aber derzeit hat der Bio-Winzer ohnehin genug zu tun, denn er organisiert federführend das erste internationale Bio-Weinfestival, das am 11. und 12. August auf Schloss Damtschach in Wernberg stattfinden wird. "Das Vino Alpi/Alpe Vino Bioweinfestival bringt zum ersten Mal die Biowinzer der Alpen- und Adria-Region zusammen und bietet einen sinnlichen Schauplatz für ein ganz besonderes Wein- und Kulturerlebnis", sagt Waltl. Neben den Weinpräsentationen von ausgewählten Bioweingütern aus Italien, Slowenien, Österreich, Frankreich, Deutschland, Ungarn und den Gastländern Armenien und Georgien bietet Waltl auch ein vielfältiges Kulturprogramm und kulinarische Highlights aus der Kärntner Küche. Waltl ist im Brotberuf übrigens seit elf Jahren Unternehmensberater für Kultur.
Netzwerk und Bekanntheit des Kärntner Bio-Wein ausbauen
Weil in Kärnten die Zahl der Bio-Winzer mit etwa sechs noch sehr gering ist, soll das Festival auch helfen, ein Netzwerk untereinander auszubauen. "Wir sind nur wenige, uns fehlt oft der Austausch mit Kollegen. Das Festival sehe ich auch als Chance, dass wir uns in Zukunft vernetzen können", erläutert Waltl.
In erster Linie soll das Bio-Weinfestival aber Interessierte Menschen anlocken. "Es ist keine Expertenveranstaltung, sondern für alle, die mehr über die biologische Wirtschaftsweise im Weinbau erfahren, pilzwiderstandsfähige Weine und Amphorenweine aus Georgien kosten wollen, oder einfach mit einem Picknickkorb im englischen Garten vom Schloss der Musik lauschen wollen", erklärt Waltl. Auch ein kleines, feines Familienprogramm für Kinder hat er auf die Beine gestellt.
Bio-Wein sei bei den Konsumenten noch nicht angekommen - das will Waltl ändern. "Es gibt gleichermaßen gute Winzer im konventionellen als auch im biologischen Anbau. Letztendlich geht es um die Entscheidung der Konsumenten, bei Bio-Weinen den naturnaheren Weinbau zu unterstützen. Wie bei anderen Lebensmitteln auch", sagt Waltl.
Zur Sache: 1. Alpen & Adria Bio-Weinfestival
11. und 12. August: 1. Alpen & Adria Bio-Wein Festival "Vino Alpi/Alpe Vino", Schloss Damtschach Wernberg/Villach: Sa. 14 bis 22 Uhr, So. 10 bis 17 Uhr.
Programmauszug: Int. Bioweinpreis, Biowein-Standpräsentationen, lokale Gusto-Stände, Sensorik: Riechen-Schmecken-Fühlen, Georgischer Amphorenwein: Geschichte & Gegenwart (Giorgi Barisashvili), Orangewein – Nischenprodukt?, Was sind Piwis? uvm.
Für Musik sorgen Rudi Katholnig und Hans-Peter Steiner, Villacher Blasmusikkapelle, Kärntner Triologie
Mehr Infos zum Festival und dem Klagenfurter Bio-Winzer: www.weinbauwaltl.at
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