Attacke: ,Das sind karrieregeile Leut'

- Hatten vor einiger Zeit noch gut lachen: Stadtrat Herbert Tascheck (li.) und Stadtparteiobmann Peter Steinkellner
- hochgeladen von Katja Kogler
In der ÖVP fliegen die Fetzen: Steinkellner greift Landesspitze und JVP an.
KLAGENFURT. Nicht nur in den parteiinternen Kreisen der Volkspartei Klagenfurt wird heftig diskutiert. Über die Klagenfurter Stadtpolitik hinaus sprechen alle über die klare Kampfansage der Jungen Volkspartei Kärnten.
Als "Totengräber und Sargnägel der Partei, und das landesweit" bezeichnete der wiedergewählte Obmann der JVP, Sebastian Schuschnig, die Parteispitze und sprach das aus, was laut Insidern wohl schon lange Zeit der Tenor etlicher Parteifunktionäre ist.
Vertreter der Partei tragen angeblich schon lange nicht mehr die Linie von den ÖVP-Stadträten Peter Steinkellner und Herbert Taschek mit. "Es gibt keinen Rückhalt mehr in der Partei", weiß ein Insider und vermutet, dass sich die Mehrheit gegen Steinkellner auflehnt.
Er spricht sogar von Überzeugungstelefonaten des Stadtparteiobmannes. Steinkellner dementiert: "Quatsch. Ich habe keine Zeit dafür!"
Steinkellner selbst ist nach wie vor überzeugt von der Linie, die die ÖVP derzeit fährt: "Wir haben sachbezogene Politik gemacht und Projekte positiv umgesetzt. Man denke nur an die Straßenbauprojekte."
Er zweifelt nicht an seiner Arbeit: "Für mich gibt es keinen Grund das Handtuch zu werfen."
Stattdessen schießt Steinkellner scharf gegen die jungen ÖVPler, die ihre Stimme erheben: "Es sind sicherlich zum Teil Parteileute, die karrieregeil sind." Diese Vorgehensweise und öffentliche Erniedrigung der Parteispitze entspreche laut Steinkellner nicht der üblichen Vorgehensweise der Volkspartei: "Man trägt so etwas nicht öffentlich aus. Unterschiedliche Ansichten sollten innerparteilich diskutiert werden." Die Vorgehensweise der JVP sei die falsche.
Steinkellner rudert laut Insider-Informationen innerhalb der "Partei wie wild herum" und fühlt sich auch von der Aussage des Landesparteiobmannes, Gabriel Obernosterer, übergangen: "Die lapidare Aussage, junge Menschen müssten querdenken, ist mir zu wenig von ihm", zeigt Steinkellner sich enttäuscht.
"Querdenker" Sebastian Schuschnig fühlt sich in seiner Kritik bestätigt und legt nach. Er verlangt eine Stellungnahme zur geforderten Urabstimmung: "Die Reaktion der Führung der Klagenfurter ÖVP ist der beste Beweis für deren Arroganz und Ignoranz gegenüber den wahren Problemen in Klagenfurt." Der Tiefstand der Partei sei erreicht.
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