Bonitätsprüfung bei Wohnungsvergabe

Stadtrat Frank Frey: "Wohnungsvergabe soll langfristige Erfolge haben!"

KLAGENFURT. Neu ist der Stadtrat - und auch in seinen Referaten soll sich einiges tun. Frank Frey ist für die Referate Wohnungswesen, Stadtgarten sowie Umwelt, Energie und Öffentlichen Personen-Nahverkehr zuständig.

"Mehr Transparenz"
Eine große Änderung ist etwa im Bereich Wohnungswesen geplant: "Die Wohnungsanfragen sind nur mehr im zuständigen Amt zu stellen - und nicht mehr, wie bisher üblich, im Referentenbüro im Rathaus", erklärt Frey.
Auf dem Weg zu einer neuen Wohnung führt Frey auch etwas ein, was bisher "politisch nicht erwünscht" war: Nämlich eine Bonitätsprüfung. "Die Miete sollte nicht mehr als 30 Prozent von dem Geld, das man im Monat zur Verfügung hat, kosten. In der Vergangenheit war es aber so, dass viele Leute städtische Wohnungen wollten und auch bekommen haben, die sie sich nicht leisten konnten", erklärt Frey. Die Folgen: "Pro Monat müssen 400 Mahnungen verschickt werden, weil die Leute die Wohnungen nicht bezahlen können. Wenn eine Wohnung vergeben wird, dann sollte das eine längerfristige Sache sein. Es macht doch keinen Sinn, dass die Leute nach ein paar Monaten wieder ausziehen können, weil ihnen die Kosten über den Kopf wachsen."
Frey möchte auch "mehr Transparenz" in die Wohnungsvergabe bringen: "Wir haben momentan 2.500 Wohnungssuchende - es steht aber auf der anderen Seite nicht genau fest, wie viele Wohnungen überhaupt frei sind."

Energie sparen
In Sachen Umwelt möchte Frey eine Idee aufgreifen, die in St. Veit bereits Einzug gehalten hat: "Mir schwebt vor, dass wir eine Verleihstelle für Elektro-Fahrzeuge in Betrieb nehmen. Für Leute, die kein eigenes Auto haben, aber gewisse Dinge zu erledigen haben, wäre das eine umweltfreundliche Alternative", so Frey.
Ebenfalls ansetzen möchte Frey beim Energie-Verbrauch der öffentlichen Gebäude: "Wir verbrauchen zu viel Energie." Neben einer eigenen Energie-Schulung für Hausmeister plant Frey, zum Beispiel Schulen mit Ölheizungen nach und nach auf Pellets-Heizungen umzustellen.
Und noch eine Ergänzung in Sachen Umwelt: Dem Natura 2000-Schutzgebiet möchte Frey besondere Beachtung schenken.

Kuriose Öffis
Was die Öffis angeht, so möchte Frey "Kuriositäten", wie er es nennt, auflösen: "Angenommen, ein Postbus fährt über die Villacher Straße nach Klagenfurt und bleibt bei der Steinernen Brücke stehen: Dann dürfen hier Leute aussteigen, aber keine einsteigen!" Laut Frey sei das wegen Verträgen der Stadtwerke der Fall. "Natürlich, die Stadtwerke haben die Aufgabe, als AG ein Geschäft zu machen - aber wenn das zu solchen Blüten führt, muss man sich das auf jeden Fall einmal anschauen." Auf die viel diskutierte Umwandlung der Stadtwerke von einer AG in eine GmbH sei laut Frey "nicht die einzige Variante. Wir müssen uns mit Experten zusammensetzen und schauen, was das Beste ist."
Schauen, was das Beste ist - das gilt aber auch für den aktuellen Fahrplan der Busse in Klagenfurt. "Es kann nicht sein, dass man mit dem Bus von Viktring in die Innenstadt eine Dreiviertelstunde braucht." Frey will sich generell die Buslinien anschauen - und auch die Taktung: "Hier müssen wir auf jeden Fall kundenfreundlicher werden."

Spielplatz für Welzenegg
Eine gute Nachricht hat Frey auch noch für die Bewohner des Stadtteils Welzenegg: So hat die Stadt Flächen des so genannten Dachauer Parks angekauft. Hier soll ein Kinderspielplatz entstehen.