Einsparung sorgt für Rechtsstreit
Kabeg-Betriebsrat klagt wegen gestrichener Ambulanzgebühren. Heftige Kritik an Nulllohnrunde.
KLAGENFURT. KLAGENFURT (mv). Das selbstauferlegte 18,8 Millionen Euro-Sparpaket könnte sich zu einem schwierigen Eingriff entwickeln, bei der es im Heilungsprozess des Patienten Kabeg zu einigen Komplikationen kommen könnte. Der erste Schnitt, der im Zuge des Sparpaketes vorgenommen wurde – die Streichung der Mitarbeiterbeteiligungen für externe Leistungen in den Abteilungen Radiologie, Labor und Pathologie – wird vor dem Arbeitsgericht landen.
Arbeitsgericht am Wort
Wie die WOCHE exklusiv berichtete, hatte die Kabeg die Ambulanzgebühren mit Anfang Juli gestrichen, da die Leistungen nicht kostendeckend angeboten werden konnten. Der Betriebstrat, der von Arbeitsrechtsexperten Norbert Moser vertreten wird, sieht die Mitarbeiterbeteiligungen als Teil des Gehaltes und hat beim Arbeitsgericht eine Klage eingebracht. "Es sind über 200 Personen, in den Kabeg-Krankenhäusern Klagenfurt, Villach und Wolfsberg betroffen. Sie müssen nun enorme Lohneinbußen hinnehmen", erklärt Arnold Auer, Vorsitzender des Zentralbetriebsrates der Kabeg. Wann die erste Tagsatzung am Landesgericht Klagenfurt stattfinden wird, konnte Auer noch nicht sagen.
Nein zu Nulllohnrunde
Weiteren Zündstoff birgt die vom Vorstand angekündigte Nulllohnrunde für alle Bediensteten im Kabeg-Verbund. "Ich habe am Mittwoch einen Termin beim Landeshauptmann und werde mich gegen die Nulllohnrunde wehren", sagt Auer und weiter: "Ich fordere für die Mitarbeiter eine Erhöhung. Sie soll zumindest die Inflation als auch die Konjunktur abdecken." Falls es zu keiner Einigung kommt, schließt Auer Proteste nicht aus: "Wir werden alle Mittel des Arbeitsrechts ausschöpfen“.
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