Im Zeichen des Streiks
Bildungsministerin Claudia Schmied gegen Lehrergewerkschaft – das ist Brutalität pur.
Vor Wochen wurde bekannt, dass Bildungsministerin Claudia Schmied plant, Lehrer 2 Stunden mehr Unterricht in den Klassen halten zu lassen. Ein Raunen ging durch die Bevölkerung, die Gewerkschaft stand Gewehr bei Fuß.
Pattsituation ab der ersten Verhandlungsrunde
Das sich Schmied da mit den falschen anlegt war schnell klar. Ab der ersten Verhandlungsrunde weigerten sich die Gewerkschafter – etwa Walter Riegler der seit Jahren dienstfrei gestellt ist und knapp vor der Pensionierung steht – auch nur eine Minute länger zu unterrichten. Den jede Stunde mehr Unterricht würde mindestens eine Stunde mehr Vor- und/oder Nachbereitung bedeuten. Das können man von Lehrern nicht verhandeln. Wenn kein Geld da ist, so könne man das nicht an den Lehrern nicht aufs Auge drücken. Weitere Verhandlungsrunden scheiterten am Njet der Gewerkschafter – welcher Coleur auch immer.
Erste Annäherungen letzte Woche
Als zarte Annäherungsversuche seitens der Gewerkschafter konnte ein Vorschlag letzte Woche gewertet werden – Ministerin Schmied war schon lange von 2 auf eine Stunde Mehrunterricht gewechselt als die Gewerkschafter neue Ideen ins Spiel brachten: Sie wollen nun alle pragmatisiert werden, dadurch entfallen für das Bildungsministerium Dienstnehmeranteile – macht in Summe 500 Millionen Euro die sie Ministerin Schmied in Form eines Schecks überreichen wollte. Diese ging nicht darauf ein – wohl wissend, dass die zukunftige Pension der Lehrer zwar nicht aus ihrem Ministerium vorgestreckt werden muss. Der Staat = wir alle, zahlen sie ja trotzdem. Schmied ging noch weiter und wollte verschiedene Zulagen, die ihr als nicht mehr zeitgemäß erschienen, streichen. Njet von beiden Seiten.
Letzte Verhandlung vor den Streiks am Donnerstag:
Bildungsministerin Schmied nicht das generöse Angebot, dass die Lehrer auf schulautonome Tage verzichten, nicht an. Dabei ist die ÖVP von dem Vorschlag begeistert! Schmieds Argument, an schulatonomen Tagen sowie Oster- und Pfingstdienstag sei zwar für die Schüler schulfrei, Lehrer hätten regulär Dienst und müssten diese Tage zur beruflichen Weiterbildung bzw. gemeinsam mit dem Direktor für Schulentwicklung nutzen geht im allgemeinen Getummel unter.
Wie manche Lehrer und Gewerkschafter ticken
Wie manche – selbstredend nicht alle – Lehrer ticken zeigte die Diskussion im Zentrum. Eine AHS-Lehrerin wurde direkt darauf angesprochen ob sie dazu bereit sei, wie andere Arbeitnehmer acht Stunden am Arbeitsplatz zu verbringen wenn sie die Arbeitsplatz-Situation bessere? „Nein, denn so wie ich meinen Arbeitsplatz zu Hause eingerichtet habe, mit der Sekundärliteratur die ich mir selbst gekauft habe, könnte es an der Schule gar nicht sein. Das soll einmal ein Schichtarbeiter oder ein Kurzarbeiter sagen ...
Gewerkschafter Walter Riegler heute auf die Frage, ob er nötigenfalls im Sinne der Sache auch die Nacht durchverhandeln würden? „Nein, ich riskiere doch so knapp vor der Pensionierung keinen Herzinfarkt ...“ Na dann.
E. Krug
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