Klagenfurt
Männer und junge Menschen stark von Wohnungsnot betroffen
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (Bawo) führte im Auftrag der Stadt Klagenfurt eine Studie zum akuten Wohnungsbedarf durch. Erste Ergebnisse zeigen, dass vor allem Männer und Menschen unter 30 von akuter Wohnungsnot betroffen sind.
KLAGENFURT. Innerhalb eines Monats nahmen 25 Institutionen an der Studie der Bawo teil. Heute, Montag, präsentierten Sozialreferent Vizebürgermeister Jürgen Pfeiler und Wohnungsreferent Stadtrat Frank Frey die ersten Ergebnisse.
Insgesamt wurden 628 Fälle von akutem Wohnungsbedarf durch die Studie dokumentiert. Diese gliedern sich in folgende Kategorien:
- Obdachlosigkeit: auf der Straße lebend, ohne Unterkunft
- Wohnungslosigkeit: ohne festen Wohnsitz, kommt in Notschlafstellen, Frauenhäusern, etc. unter
- Ungesichertes Wohnen: ohne Hauptwohnsitz, temporäre Unterkunft etwa bei Freunden, von Delogierung bedroht
- Ungenügendes Wohnen: kommt in Wohnprovisorien wie Wohnwägen, Garagen, Zelten, etc. unter
Ergebnisse der Studie
Von den insgesamt 628 Fällen waren in 308 erfassten Fällen Männer von akutem Wohnungsbedarf betroffen. Davon waren 21 Prozent obdachlos, 37 Prozent wohnungslos, 31 Prozent hatten eine ungesicherte und 11 Prozent ein ungenügende Wohnsituation.
Die 168 erfassten Frauen unterteilen sich in folgende Wohnsituationen:
- obdachlos: 12%
- wohnungslos: 34%
- ungesichert: 43%
- ungenügend: 11%
Besonders Besorgniserregend ist, laut Studie, jedoch die große Anzahl an mitziehenden Minderjährigen (104 erfasste Fälle) und jungen Erwachsenen (60 erfasste Fälle). So sind circa 40 Prozent der erhobenen Personen mit akuter Wohnungsnot unter 30 Jahre alt.
Handlungsbedarf bei Binnenmigration
Handlungsbedarf sehen Frey und Pfeiler auch beim Thema Binnenmigration, den laut der Studie, hat es im letzten Jahr bei der Obdachlosigkeit einen Zuzug von 44 Prozent aus anderen Kärntner Bezirken gegeben. In diesem Bereich sehen die beiden vor allem das Land Kärnten gefordert, da Klagenfurt einen Mehrbedarf für ganz Kärnten abdecken muss.
Der Endbericht der Studie soll Ende Februar 2020 erfolgen. Dann soll sie auch klar definierte Handlungsempfehlungen und festgelegte Schwerpunkte enthalten.
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