Judokas werden zu Einzelkämpfern
Massiver Mitglieder-Schwund von Judo-Sportlern durch Corona bei Sportverein Judo Wörthersee.
KLAGENFURT. Die sogenannten Kollateralschäden durch die Coronakrise werden wohl erst in den nächsten Jahren bemerkbar werden. Eine Sportart, die enorm zu Verletzungsprävention und somit die ohnehin gespannte Budgetlage des Österreichischen Gesundheitssystems entlasten könnte, ist der Judosport. Denn ein grundlegendes Element dieser Kampfsportart ist die Fallschule. Wer Judo betreibt, lernt richtig oder im besten Fall sogar verletzungsfrei hinzufallen. Christoph Oratsch, Obmann des Vereins Judo Wörthersee, spricht aus Erfahrung. Oratsch ist Judoka und zugleich Physiotherapeut. "Es gibt sehr viel positives Feedback von unseren Burschen und Mädels, die nebenbei auch Fußball spielen. Sie tun sich beim Fußball nicht mehr weh, wenn sie z.B. gefoult werden. Denn sie wissen, wie sie sich abrollen, ohne dass sie sich dabei verletzen", sagt Oratsch. Als Physiotherapeut beobachtet er die Auswirkungen einer Fallschule täglich. "Ich habe oft manche, die sich nach einem Sturz kaum und andere, die sich massiv verletzt haben, und das bei einem gleichen Sturz. Sehr viele haben einmal Judo gemacht, von der Fallschule profitieren sie ein Leben lang", sagt Oratsch.
Aufbauarbeit startet
Ab Mitte März starteten die Outdoortrainings von Judo Wörthersee. "Jetzt haben wir bei den Outdoortrainings bis zu 25 Judoka. Nach der Coronakrise hat sich die Zahl der Vereinsmitglieder halbiert, sonst haben wir im Herbst rund 50, die sich bei uns anmelden", so der Obmann. Samstags findet zwischen 15 und 16 Uhr im Donauschwabenpark in Klagenfurt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren das gemeinsame Outdoor-Training statt. Kraft, Ausdauer und Koordination, aber auch spielerische Elemente werden dabei verbunden. Als ganz essenzielles Element wird das gemeinsame Training angesehen. Wie auch in so vielen anderen Bereichen steht und fällt das Vereinsleben mit der sozialen Komponente.
Über wöchentliche Challenges und Trainingsprogramme wurde in den letzten Monaten versucht, die jungen Sportler beim Verein und vor allem fit zu halten. Die Kids bekommen dabei z.B. sonntags ein Video mit den Aufgaben. Bei den Online-Challenges gilt es Festhaltetechniken, statische Haltepositionen und Grifftechniken einzustudieren. Ein Strick und Judogürtel werden zum neuen imaginären Trainingspartner. Mehr zum Verein unter office@judowoerthersee.at oder www.judowoerthersee.at.
Christoph Oratsch
E-Mail: office@judowoerthersee.at
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