Alle werden Krise überleben!
Werner Mussnig und Klaus Scheder geben Tipps für das unternehmerische Handeln in der Krise.
Im Allgemeinen schieben wir die Krise gerne anderen in die Schuhe – dem Staat, den Banken etc. Es fällt leicht, über andere zu klagen. Dass man jedoch als einzelner Unternehmer auch in Krisenzeiten den Erfolg selbst in der Hand hat, machen Uniprofessor Werner Mussnig (Abteilung für Controlling und Strategische Unternehmensführung) und Steuerberater Klaus Scheder von TPA Horwath klar.
„Die kleinen Strukturen nutzen, um schneller als andere zu sein“, rät Scheder den Kärntner Unternehmern. Aus der Praxis weiß er, dass viele Probleme hausgemacht sind: „Führt man kein zeitnahes Rechnungswesen oder versteht man die Inhalte nicht, sind wichtige Informationen kurzfristig nicht abrufbar. Doch genau das ist notwendig. Nur durch aktive Informationspolitik baut man Vertrauen auf.“ Scheder zielt in diesem Zusammenhang auf die Banken ab, die in Krisenzeiten sehr vorsichtig geworden sind. Ein weiterer häufiger Fehler: der zu späte Jahresabschluss. „Er ist der Spiegel für die letzte Saison, im Sommer hilft er nichts mehr“, so Scheder. Auch was die Kunden betrifft, ist Vorsicht geboten: „Wählen Sie diese sorgfältig aus. Es gibt Fälle, wo Unternehmer mit ihren Kunden in die Insolvenz wandern. Arbeiten Sie also nicht der Arbeit willen!“
Unternehmerischer Erfolg ist auch meist darin begründet, dass man sich von anderen abhebt. Dasselbe gilt in Krisenzeiten. „Man soll sich nur nicht so verhalten wie die Masse“, warnt Mussnig. Er rät dazu, erstmal den üblichen Trott zu unterbrechen und einen Schnitt zu machen. „Ziehen Sie Bilanz und schaffen Sie so Abstand zur Situation.“ Krisenzeiten sind auch günstig, um seine Ziele nochmal zu überdenken: Führt meine Arbeit überhaupt zum von mir gesteckten Ziel oder arbeite ich die ganze Zeit daran vorbei? Mussnig: „Es wird viel über Ziele geredet, übers Jahr und im Joballtag vergessen aber viele diese wieder.“ Der Controller weiß, was man sich – scheint die Lage noch so aussichtslos – ins Gedächtnis rufen muss: „Relativieren Sie das Problem. Die Menschen haben schon vieles überlebt, also auch die Krise.“
VP
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