Flughafen Klagenfurt
Lilihill präsentiert am 19. August Pläne für neuen Flughafen
Die Rede ist von "Aviation-Hub" und "Aviation-City" samt Wirtschaftszentrum, Alpen-Adria-Messezentrum und Hotel...
KLAGENFURT. Am Montag, 19. August, soll die Öffentlichkeit über die Zukunftspläne von Lilihill (Mehrheitseigentümer des Klagenfurter Flughafens) informiert werden. Auskunft wollen Lilihill-Geschäftsführer Karl Georg Eisner, die Lilihill-Aufsichtsräte Peter Malanik und Kay Kratky, Flughafen-Geschäftsführer Harald Stoutz und Architektur-Consult Christian Halm geben.
Hotel und Messezentrum
Die Rede ist von einem Ausbau zu einem "Aviation-Hub" und "Aviation-City" – mit neuem Wirtschaftszentrum samt Kongress- und Veranstaltungszentrum, Alpen-Adria-Messezentrum, Airport-Hotel, neuem Terminal und "attraktiven Einkaufsmöglichkeiten für die Fluggäste".
In fünf Jahren soll der Flughafen auf einer Fläche von 23.000 Quadratmetern zu einem "modernen und effizienten Regionalflughafen" ausgebaut werden, heißt es. Höhere Abfertigungskapazität wird in Aussicht gestellt, ebenso zusätzliche Parkplätze mit ca. 3.000 Stellplätzen.
Die Ankündigung eines Alpen-Adria-Messezentrums verwirrt viele. Schließlich hat die Stadt ja eine Studie in Auftrag gegeben, was den Standort der Messe betrifft. Eine Entscheidung – ob Innenstadt oder anderer Standort wie z. B. Flughafen – wird aber erst im Herbst fallen.
Geiger: "Gemeinsame Lösung"
ÖVP-Stadtrat Markus Geiger wundert sich über den Lilihill-Vorstoß und sagt: "Bei den letzten Gesprächen mit Herrn Orasch wurde uns eine bessere Informationspolitik und Zusammenarbeit zugesagt. Diese vermisse ich bei der aktuellen Vorgangsweise noch. Der Flughafen ist eine wichtige Infrastrukturmaßnahme für die Landeshauptstadt Klagenfurt und das Land Kärnten. Wir sind bereit, unseren Beitrag für diese Entwicklung zu leisten, aber es muss jede Entwicklung eine gesamtheitliche Aufwertung des Standortes Klagenfurt bedeuten. Nicht alles, was für die Kassa eines Investors gut ist, bedeutet eine positive Gesamtentwicklung für die Landeshauptstadt Klagenfurt. Daher kann es nur eine gemeinsame Lösung geben.“
Die Stadt habe aber zu den Lilihill-Plänen keine Unterlagen.
Grüne: "Schwächung der Innenstadt"
Grünen-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann fürchtet, werden die oben genannten Pläne umgesetzt, eine "enorme Schwächung der Innenstadt". Sie hofft: "Noch haben wir Politiker es in der Hand. Ein Immobilienentwickler muss sich ebenso an Gesetze halten wie alle anderen Menschen, d. h. er benötigt Widmungen für seine Projekte. Die sind abhängig von den Entscheidungen der Abteilungen und des Gemeinderats. Ich appelliere an die Vernunft der Gemeinderäte, standhaft zu bleiben und diese Widmungen nicht gutzuheißen. Wir müssen gemeinsam dem drohenden Todesstoß für die Innenstadt Paroli zu bieten."
Jandl (Team Kärnten) fordert Unterstützung der Politik ein
In einer Aussendung fordert Klaus-Jürgen Jandl vom Team Kärnten eine "klare Unterstützung der gesamten Kärntner Politik". Jandl: "Nach dem Motto ,wie kann man derartige Projekte gemeinsam durch Politik und Investor erfolgreich entwickeln' und nicht ,wie kann man sämtliche Investoren für Klagenfurt verhindern'. Es ist wohl die letzte Möglichkeit, diesen Flughafen und seine wirtschaftliche Bedeutung für das Land und die Stadt zu retten."
Springer: "Stärker für Investitionen öffnen"
Timo Springer, Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Kärnten, versteht die Aufregung um die Pressekonferenz nicht. Schließlich habe man ja auch immer Transparenz gefordert. Überhaupt müsse man sich "endlich stärker für Investitionen öffnen", andere Städte in Österreich würden das vorzeigen. Springer mahnt: "Entweder Klagenfurt bleibt symbolisch das Minimundus Österreichs oder aber es nimmt sich am angrenzenden und stark wachsenden Lakeside Park ein Beispiel und positioniert sich als ambitionierte investorenfreundliche Landeshauptstadt. Sehen wir doch die Chancen und nicht immer nur die Probleme!"
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