IV-Konkunktur-Umfrage
Sehr langsamer Aufwärtstrend bei Kärntner Industrie
Konjunktur-Umfrage der Industriellenvereinigung Kärnten für das dritte Quartal: Exporte schwächeln, Industrie erholt sich nur langsam. Bei den Branchen gibt es große Unterschiede.
KÄRNTEN. "Sehr langsam" gehe es wieder bergauf, so der Präsident der Kärntner Industriellenvereinigung (IV), Timo Springer. Er bezieht sich auf die Konjunktur-Umfrage für das dritte Quartal 2020. Schwierig sei die Situation speziell bei Auslandsaufträgen – 42 Prozent der befragten Betriebe beurteilen sie als schlecht, 33 Prozent als gut. Springer erwartet daher nichts Positives für die Export-Bilanz 2020.
Ertrags- und Geschäftslage
Über eine gute Ertragslage berichten 31 Prozent der Befragten, über eine schlechte 39 Prozent. Für die Geschäftslage: 36 Prozent "gut", 37 Prozent "schlecht". Man bemerkt also extreme Gegensätze. Optimistischer sind hier aber die Einschätzungen für die Situation in einem halben Jahr.
Branchen mit extremen Unterschieden
Was die Produktion betrifft, so prognostizieren die Betriebe für das letzte Quartal zu zwei Drittel eine gleichbleibende. Ein Viertel meint sogar, sie würde steigen.
Bei den Branchen gibt es deutliche Unterschiede: Bei der Elektro- und Elektronikindustrie liegen alle Konjunktur-Indikatoren deutlich im Plus. Positiv liegt auch die Holzindustrie. Schwierig ist die Lage aber in der metalltechnischen Industrie – fast zwei Drittel bemerken eine sinkende Auftragslage. In der chemischen und der Nahrungs- und Genussmittelindustrie sieht es ähnlich düster aus.
Kürzere Quarantäne-Zeiten
Ein weiterer Lockdown müsse unbedingt verhindert werden, so Springer. Schulen müssten dringend offen bleiben, damit arbeitende Eltern auch arbeiten können. Erneut erinnert Springer an ein neues Konzept von verkürzten Quarantäne-Zeiten, welches viele Experten befürworten würden. "Dazu muss es dann auch endlich möglich sein, sich frei zu testen", so Springer.
Die Erhebung
Angaben in Prozent der befragten Betriebe, gewichtet nach Beschäftigten.
Befragungszeitraum: 10. September bis 2. Oktober 2020 – 55 Firmen, 14.086 Beschäftigte
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