Der die Streif vertont hat
Der Musiker und Komponist Manfred Plessl hat sich auf Filmmusik spezialisiert.
KLAGENFURT (chl). Der Bratschist, Geiger und Komponist Manfred Plessl hat sich in den vergangenen Jahren nicht nur als Mastermind der Formation „Die Unvollendeten“ einen Namen gemacht, sondern auch als Filmkomponist. Komposition und Violine hat er am Konservatorium Klagenfurt studiert, Kammermusik studierte er in Madrid bei Günter Pichler (Alban Berg Quartett). Gut fünf Jahre lang war er als Bratschist beim Acies-Quartett engagiert und erspielte mit dem Ensemble mehrere Auszeichnungen und Preise. Seit mittlerweile 15 Jahren arbeitet Plessl als selbständiger Komponist für Kino, Fernsehen, Werbung und Theater.
Mit der Streif zum Kinohit
Projekte, die Plessl vertont hat, werden vom Publikum und von Kritikern geschätzt. Seinen größten Erfolg bisher feierte er mit der „Vertonung der Streif“: „Streif – One Hell of a Ride“ vom Kärntner Filmemacher Gerald Salmina war 2014 die meistbesuchte Kinodokumentation Österreichs. Mit „What Is Love“ (2014) von Ruth Mader war er zur Berlinale geladen. Mit dem Film „Life Guidance“, ebenfalls von Ruth Mader, war Plessl im Vorjahr bei den Filmfestspielen in Venedig vertreten. Die Filmmusik von „Bad Luck“ (2015) in der Regie von Thomas Woschitz schrieb er gemeinsam mit Naked-Lunch-Frontman Oliver Welter. Dazu kommen noch mehrere Filmmusiken für Fernsehdokumentationen.
Im Dienst der Regie
„Der Filmkomponist ist wie der Cutter oder Kameramann im Dienst des Regisseurs. Dessen Vorstellungen muss jeder Beteiligte annehmen und mit seiner eigenen Sprache in Einklang bringen. Oft lese ich das Drehbuch erst nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Regisseur. Der regelmäßige Austausch mit ihm begleitet die gesamte Arbeit an einer Filmmusik“, erklärt Plessl seine Arbeitsweise. Keyboards und diverse Saiteninstrumente spielt Plessl selbst auf die Tonspuren, für alle weiteren Instrumente engagiert er vorwiegend Musiker aus Kärnten: „Es wird ja maßlos unterschätzt, was wir in Kärnten für großartige Musiker haben.“
Gemeinsam mit Akkordeonspieler Martin Sadounik arbeitet Plessl aktuell an neuen Stücken für „Die Unvollendeten“. „Mit jedem Auftritt, mit jeder Produktion oder Komposition, erweitert sich der Kreis und die Erfahrungen, die mir beim nächsten Projekt zugute kommen“, ist Plessl ein ständig Lernender.
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