Gegen die Lebensmittelverschwendung: "Best of the rest" eröffnet neue Zentrale
Elke Oberhauser und ihr Team können am neuen Standort nun noch engagierter kochen, aber auch ihr Wissen und ihre Werte weitergeben.
KLAGENFURT. Am Kardinalplatz 1 kocht das "Best of the rest"-Team rund die Initiatioren Elke Oberhauser und Gatte Bernhard künftig auf und ein. "Unser Projekt ist in den zwei Jahren seines Bestehens stark gewachsen", sagt Elke Oberhauser, "in der neuen Zentrale haben wir viele Möglichkeiten, wie z. B. Workshops zu geben."
Das Beste aus den guten Resten zaubern
Das Konzept des Vereins "Best of the rest" trifft den Zeitgeist: Nachhaltig mit unseren Lebensmitteln umgehen, nichts verschwenden und schon gar nicht wegwerfen. Seit Oktober 2015 kochen Bernd und Elke Oberhauser mit Lebensmitteln, die sie von Gärntnereien, vom Markt und anderen Händlern rechtzeitig vor dem Wegwerf-Zeitpunkt erhalten, Gerichte für Veranstaltungen und Buffets. "Mein Mann und ich kommen beide aus der gehobenen Gastronomie. Deshalb achten wir bei den Gerichten auf hohe Qualität und machen, wie der Name schon sagt, das Beste daraus", schmunzelt Oberhauser.
Zur Zeit vergeht fast kein Tag, an dem ihr Buffet nicht bei einer Firmenveranstaltung gebucht wird. "Auch für Geburtstagsfeiern, Taufen und Hochzeiten machen wir sehr viel", so Oberhauser.
Die Hauptzutaten sind Obst und Gemüse, da fast ausschließlich vegetarisch und vegan gekocht wird. "Und was übrig bleibt, wird eingekocht", sagt Oberhauser.
"Gläser mit Geschichte"
Denn auch das Einkochen ist ein Herzensprojekt des Vereins "Best of the rest". Hier wird mit derzeit knapp 20 Migrantinnen fast täglich Marmelade, Säfte und noch mehr eingekocht und somit haltbar gemacht. "Die Frauen lernen so unsere Lebensmittel kennen und erfahren, was sie damit alles machen können. Gleichzeitig lernen sie durch diese freiwilligen Praktika unsere Sprache", informiert Margot Wieser, die ebenfalls zum "Best of the rest"-Team zählt.
Für dieses Projekt, das den Namen "Gläser mit Geschichte" trägt, sucht der Verein noch Handelspartner. "Aber auch Lebensmittelspenden", ergänzt Oberhauser. Derzeit würden die Zutaten zwar für die Veranstaltungsaufträge und das Einkochen reichen, doch es dürfe durchaus mehr sein.
Firmenworkshops hoch im Kurs
Auch Anna Zambelli zählt zum Team. Sie ist für die Projektarbeit mit den Firmen zuständig. "Wir haben ein extremes Interesse von den Betrieben an unserem Konzept bemerkt", so Zambelli. "Der nachhaltige Gedanke und Sinn unseres Vereins passt zu den Philosophien der Betriebe, die auch verstärkt auf Nachhaltigkeit setzen." Bei Workshops in den Firmen verbindet man diesen Gedanken mit teamdynamischen Prozessen rund um das gemeinsame Kochen. "Wir arbeiten hier auch mit Managementtrainern zusammen, die die gruppendynamischen Prozesse steuern und sozusagen übersetzen", sagt Zambelli.
Wissen weitergeben
Dieses Bewusstmachen für den nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen zählt mit zur tragenden Säule des Vereins. "Deshalb engagieren wir uns so stark mit diesen Workshops", erläutert Oberhauser und sagt weiter: "Wir haben das Wissen und die Werte der Lebensmittelwiederverwertung aber auch schon in 58 Schulen und Kindergärten weitergegeben, in Institutionen und in der Erwachsenenbildung."
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