Heiligengeistplatz erneut Krawall-Hotspot

Die Anrainerinnen Karin Göschl und Olga Berger sind verzweifelt: "Betrunkene liegen in der Früh oft hier im Hauseingang." | Foto: Polzer
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  • Die Anrainerinnen Karin Göschl und Olga Berger sind verzweifelt: "Betrunkene liegen in der Früh oft hier im Hauseingang."
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HEILIGENGEISTPLATZ. Jugendliche, die auf offener Straße einen Joint rauchen, Passanten anpöbeln und in aller Früh in den Hausnischen Sex haben: Darüber klagen Anrainer am Heiligengeistplatz derzeit wieder verstärkt.
Der zentrale Platz kommt scheinbar nicht zur Ruhe, schon im November berichtete die WOCHE über eine Jugendgruppe, die rund um den "Heiligen" für Wirbel sorgte. "Ich bin im Stauderhaus groß geworden, seit 46 Jahren lebe ich hier. So schlimm wie in letzter Zeit war es aber bisher noch nie", sagt Anrainerin Karin Göschl. Seit Anfang 2016 hätten sie und die anderen 31 Mieter in dem Haus mit einer Gruppe von Jugendlichen zu kämpfen, die Anrainer inklusive deren Kinder anpöble und Göschls Sohn auch schon die Brieftasche gestohlen hätte. "Über die zwei kalten Monate jetzt war es nicht so schlimm, aber nun tauchen sie wieder auf", sagt Göschl.

Betrunkene im Hauseingang

Zusätzlich zu der Jugend-Gruppe bekommen Göschl, ihre Nachbarin Olga Berger und weitere Anrainer die Feierlaune in den benachbarten Gastronomiebetrieben zu spüren. "Wenn ich in der Früh, auch unter der Woche, mit meinem Hund spazieren gehe, liegen Betrunkene im Hauseingang", so Göschl, "und in der Hausnische zwischen Woolworth-Gebäude und Park haben Jugendliche regelmäßig Sex, ganz ungeniert."
Ab zehn Uhr Abends gehe es oft schon los mit dem Krawall, zwischen 2 und 3 Uhr Früh seien die Spitzenzeiten, wenn die Stauderin schließe. Göschl: "Ich muss oft die Polizei rufen. Und ab 4.30 Uhr geht es wieder von vorne los, dann kommen die Leute aus der Frühbar."

Mehr Polizei gefordert

"Hier gehen Mütter mit Kindern ein und aus, während Jugendliche vor unserer Türe einen Joint rauchen, den man durchs ganze Stiegenhaus riecht", berichtet ein weiterer Anrainer aus dem Stauderhaus, der ungenannt bleiben möchte. "Wenn Polizei und Ordnungsamt die Präsenz hier verstärken und auch die Sperrstunden kontrollieren, würde das die Situation beruhigen", so der Anrainer.
Stadtrat Wolfgang Germ schlägt vor: "Man müsste nun einen Einsatzplan für diese Hotspots erstellen, mit dem Polizei und Ordnungsamt gemeinsam fünf bis sechsmal täglich hier kontrollieren."
Germ appelliert, nun die Einstellung der zusätzlichen Ordnungsamt-Mitarbeiter zügig vonranzutreiben. "Es ist verständlich, dass man mit derzeit sechs Mitarbeitern nicht überall gleichzeitig präsent sein kann. Deshalb ist es wichtig, von den 90 Bewerbern jetzt rasch einige einzustellen."

"Werden Präsenz verstärken"

Wilfried Kammerer, Leiter des Klagenfurter Ordnungsamtes, erklärt: "Wir sind derzeit ca. 3x täglich am Heiligen. Durch die Kontrollen, bessere Beleuchtung und den Schnitt der Hecken im Schillerpark konnte das Sicherheitsgefühl im vergangenen Jahr gesteigert werden. Wenn aber die Anrainer über Probleme klagen, werden wir die Präsenz an diesem Hotspot wieder erhöhen. Ich werde das auch dem Stadtpolizeikommandanten melden, denn wir arbeiten eng zusammen." Zu den größten "Problem-Zeiten" in der Nacht müsse ohnehin die Polizei ausrücken, da das Ordnungsamt hier keinen Dienst versehe.

Die Anrainerinnen Karin Göschl und Olga Berger sind verzweifelt: "Betrunkene liegen in der Früh oft hier im Hauseingang." | Foto: Polzer
Auch die Lampen im Park hinter dem Heiligengeistplatz werden häufig zerstört, so Germ | Foto: Polzer
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