Lesestoff 2018 von Kärntnern und aus Kärnten

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Die großen Fünf

Der erst unlängst mit dem Kärntner Kulturpreis ausgezeichnete Schriftsteller Peter Turrini ist einer der ersten Autoren, der mit einer neuen Veröffentlichung aufwartet, und dies nicht bloß am Buchmarkt, sondern wie es sich für den Kärntner Dramatiker Nummer ein gebührt zugleich mit einer Uraufführung: Das Volksstück „Fremdenzimmer“ wird am 25. Jänner im Theater an der Josefstadt uraufgeführt und schon acht Tage später folgt die Premiere im Villacher Theater neuebuehnevillach. Das Stück als versöhnende Begegnung mit dem Fremden erscheint in Buchform schon am 11. Jänner im Haymon-Verlag.

Im November des Vorjahres bereits hatte Josef Winklers Stück „Lass dich heimgeigen, Vater oder Den Tod ins Herz mir schreibe“ seine Uraufführung am Burgtheater Wien. Winklers Wortmarathon über einen Kärntner SS-Massenmörder und damit ein (weiteres) Stück Geschichte über seinen Heimatort Kamering veröffentlicht der Verlag Suhrkamp am 12. März.

Die 14 Bände der Handke-Bibliothek erscheinen, ebenfalls im Suhrkamp-Verlag, am 26. März: die Bände 1 bis 9: Prosa, Gedichte Theaterstücke), die Bände 10 bis 11: Aufsätze, sowie 12 bis 14: Journale. Die auf drei Editionen gesplitteten Bücherboxen (Handke Bibliothek I, II und III) enthalten alles, was Peter Handke bis dato in Buchform veröffentlicht hat.

Band 5 der Gesamtausgabe von Kärntens Parade-Literaten Robert Musil, herausgegeben von Musil-Experten Walter Fanta, wird mit einem weiteren Band zum Jahrhundertwerk „Der Mann ohne Eigenschaften“ fortgesetzt. Das zweite Buch zum nicht abgeschlossenen Roman beinhaltet die Fortsetzung aus dem Nachlass der Jahre 1933 bis 1936 (2. März, Verlag Jung & Jung; Band 6 im Herbst).

Mit Christine Lavants „Erzählungen aus dem Nachlass“ setzt der Wallstein-Verlags seine Lavant-Reihe fort. Der vierte und abschließende Band der Werkausgabe enthält 15 Erzählungen aus dem Nachlass, die hier größtenteils erstmals gedruckt werden. Auftraggeber der Werkreihe sind das Robert-Musil-Institut der Universität Klagenfurt und die Hans Schmid Privatstiftung, Herausgeber: Klaus Amann und Doris Moser. (Wallstein, März)

Styria-Books

Kulinarik und Genuss (-Reisen) stehen auch 2018 im Fokus der Verlagsgruppe Styria-Books: Grado als „Lieblingsziel im nahen Süden“ beschreibt die Kleine-Zeitung-Journalistin Claudia Lux: Geschichte und Sehenswürdigkeiten, Essen und Trinken sowie Grado-nahe Ausflugsziele sind der Inhalt. (Styria, März)

Vom Kärntner Bio-Koch-Pionier Friedrich Pinteritsch, gemeinsam mit Food-Bloggerin und Journalistin Susanne Kuttnig-Urbanz, gibt es ab April Tipps und Rezepte für „Fleisch aus dem Kombi-Dampfgarer. Für Rind, Schwein, Geflügel, Kalb, Lamm, Wild“. Die ausgewählten Rezepte in dem Buch sind nicht nur genussvoll, sondern auch praxisnah: ein Braten – mehrere Gerichte, von Aufstrich bis Salat, von Suppe bis Steak. (Kneipp, April)

„Wir sind unseren Gefühlen nicht ausgeliefert, sondern können ihre Wirkungsweise bewusst zum Guten verwenden“, erklärt Schauspieler, Intendant, Theaterpädagoge, Autor und Persönlichkeitstrainer Michael Weger in seinem neuen Buch „Die Heilkraft der Gefühle. Der Weg zu Gesundheit und Lebensfreude. Neue Erkenntnisse und Strategien. Es hilft dem Leser, Krankheiten vorzubeugen, ein neues Lebensgefühl zu entwickeln, mehr Lebensenergie zu bekommen, den Gefühlshaushalt neu aufzubauen und zu lieben, „was Sie sind und sein werden“. (Kneipp, April)

Wieser

„Wahrsagen durch Marmelade“? Die georgische Autorin Diana Anfimiadi kombiniert uralte Rezepte und beeindruckende Geschichten von einfachen Menschen aus ihrer Heimat, verknüpft Geschmack, Erinnerung und Literatur, autobiografische Momente, phantastische und historische Prosa im Lichte der Kochkunst. In der Kochkunst und in der Literatur gibt es nichts Unmögliches – daher die Frage: Kann eine Marmelade wirklich das Schicksal vorhersagen? (Wieser, Jänner)

Der Roman „Seelenstarre“ des rumänischen Schriftstellers Florin Lăzărescu erzählt mit bitterem Humor und Anteilnahme die Geschichte Jewgenis, eines durch das Leben irrenden Jungschriftstellers, und die seiner Vermieterin Valeria. (Wieser, Februar)

Der ehemalige slowakische Rundfunk-Journalist, Bibliothekar, Verlagsleiter und Politiker Anton Hykisch macht Kaiserin Maria Theresia, (unter anderem) Königin von Böhmen, zum Thema, die die Türen zur Neuzeit auch in der ehemaligen Tschechoslowakei aufstieß und ihrem Zeitalter ihren Stempel aufdrückte. (Wieser, Jänner)

Die erfolgreiche Reihe „Europa erlesen“ feiert 2018 das 20-Jahre-Jubiläum. Anlässlich des Jubeljahres veröffentlicht Lojze Wieser den Jubiläums-Band „Europa!“ mit den besten Texten aus 200 Bänden auf 500 Seiten. Wiesers TV-geeichtes Kultur- und Kulinarik-Magazin „Der Geschmack Europas“ wartet ab Juni mit neuen Stationen in Istrien, Griechenland, Flandern, Böhmen, Sizilien und der Südost-Steiermark auf. (Wieser, Juni)

Drava

Wer erinnert sich noch an Madonna? Zumindest die in Prishtina geborene und in Mannheim aufgewachsene Journalistin Arta Ramadani. In ihrem Roman „Die Reise zum ersten Kuss. Eine Kosovarin in Kreuzberg“ erzählt sie von der 15-jährigen Era, die während des Kosovo-Krieges eine neue Heimat in der großen Welt suchte und fand und die als großer Madonna-Fan im Berliner Multi-Kulti-Bezirk Kreuzberg ihre neue Heimat findet. (Drava, Februar)

Der Russe Ilya Boyashov ist Historiker und Lektor und erhielt für seinen Roman „Muris Weg“ 2007 den wichtigsten Literaturpreis seiner Heimat. Farbenprächtig und mit einer üppigen Portion Augenzwinkern versichert er in seinem Roman: Das Leben ist ein Weg ohne Ende … (Drava, Februar)

„Das kleine Ich-habe-mich-lieb-Tier“ hat Theresa Lamberger gezeichnet. Schriftsteller Stefan David Zefferer hat eine kleine „Poesie der Selbstliebe“, inspiriert von und für seine fünfjährige Tochter verfasst. Themen sind: Sprache und Unbekümmertheit, Fragen und Zweifel, Phantasie und Neugier. (Februar, Drava)

Heyn, Meerauge

Was wäre, wenn? Diese Frage treibt Simone Schönetts neuen Roman „Andere Akkorde“ voran, in dem es um Europa und um seine größte ethnische Minderheit, die Roma, geht. Reale Ereignisse, fiktive Geschichten und eine Vision: Schönetts Roman erzählt von der allgegenwärtigen Furcht der Roma, von ihrer Kultur des Mündlichen und von der Hoffnung auf Zukunft in einem gemeinsamen Europa. (Edition Meerauge, Februar)

Seit hundert Jahren dürfen Frauen in Österreich wählen und sich aktiv in die Politik einbringen. In dem Band „An uns, ihr Frauen, ist die Reihe …“ werfen Andrea M. Lauritsch (Herausgeberin) mit sieben weiteren Wissenschaftlerinnen einen Blick auf „die weibliche Seite“ der Politik und der Geschichte. Die Autorinnen des Buches zum Thema 100 Jahre Frauen-Wahlrecht sind: Tina Bahovec, Sabine Battistata, Brigitte Entner, Michaela Jonach, Kerstin Mertlitsch, Maria Mucke, Alexandra Schmidt und natürlich die Herausgeberin selbst. (Heyn, Februar).

Hermagoras Mohorjeva

Beiträge zur Kärntner Geschichte in drei Genres bringt der Verlag Hermagoras in den Buchhandel. Der Griffener Autor Valentin Hauser erzählt in „Die Bluttat des Franz P.“ über den bestialischen Mord an neun Menschen im Spätsommer 1941, davon drei Erwachsene und sechs Kinder im Alter zwischen zwei und zehn Jahren. Ein großer Teil des Buches befasst sich auch mit den damaligen Lebensumständen und dem Umfeld der ermordeten Personen sowie des neunfachen Mörders. (Hermagoras, März)

„Neun Klafter“ ist der Titel des Romans von Autor, Redakteur und Regisseur Martin Nicholas Mayerhöfler, der Geschehnisse im Jahr 1945 beschreibt, die auf Tatsachen basieren. Anfang April 1945, knapp vor Ende des Zweiten Weltkrieges, kam eine SS-Einheit mit mehreren LKW-Ladungen und ließ einen Stollen eines aufgelassenen Silberbergwerks im Lavanttaler Lichtengraben zusprengen. Die zur Arbeit eingeteilten Wehrmachtssoldaten verschwanden danach, die Anrainer wurden zum Stillschweigen verpflichtet. (Hermagoras, Juni)

Eine Geschichtsdokumentation des Historikers Paul Gleirscher hat das mittelalterliche Kärnten zum Thema: „Karantanien. Slawisches Fürstentum und bairische Gesellschaft“. Der Kärntner Raum erlebte während der 500 Jahre zwischen 476 und 976 eine Reihe wechselnder Herrschaften und einschneidender gesellschaftlicher Veränderungen, die von Ostgoten, Franken, Byzantinern, Slawen, Awaren und Baiern geprägt wurden. (Hermagoras, Februar)

Sisyphus

„Umarmungen des Wahnsinns“ unternimmt der in Laibach geborene Autor Brane Mozetič. Der Lyriker, Prosaist und Übersetzer schreibt über einen in die Jahre gekommenen Übersetzer mit einer Schwäche für labile Jünglinge. (Sisyphus, März)

Die gebürtige Burgenländerin El Awadalla verfasste unter Mitarbeit des aus dem Irak stammenden Dhia Ali ein „Tagebuch der Willkommenskultur“. In dem Band „good luck – good bye. vom kommen und überleben“ beschreibt die Autorin und Kabarettistin ihre Arbeit als Flüchtlingshelferin, begleitet deren Ankommen, die ersten Schritte in Wien, das Schwanken zwischen Hoffnung und Verzweiflung, aber auch die Unmenschlichkeit von Politik und Bürokratie. (Sisyphus, März)

Der Autor Simon Konttas gilt als scharfsichtiger Beobachter mit besonderer Aufmerksamkeit für Modejargons. Er ist gebürtiger Finne und wuchs dreisprachig (finnisch, serbisch, deutsch) auf. In seinem neuen Roman „Arme Leute“ analysiert Konttas die zeitgenössische Armut der Leute und legt Symptome einer gesellschaftlichen, geistigen und emotionalen Verwahrlosung offen. (Sisyphus, April)

Ritter

Der Ritter-Verlag veröffentlicht den Katalog zur Ausstellung „Nach der Dämmerung“ im Bruseum/Neue Galerie Graz. Die Ausstellung führt erstmals zwei der großen Einzelgänger der Kunstgeschichte zusammen und nimmt eine Auswahl von Victor Hugos emblematischen und allegorischen Zeichnungen als Ausgangspunkt für einen Parcours durch den düsteren Kosmos von Günter Brus. (Ritter, Jänner)

Der Literaturwissenschaftler Thomas Antonic verfasste die erste Monographie zum Gesamtwerk von Wolfgang Bauer, einem der außergewöhnlichsten Autoren der deutschsprachigen Literatur der vorigen Jahrhunderthälfte. In „Wolfgang Bauer. Werk, Leben, Nachlass, Wirkung“ entwickelt Antonic zudem, unter Einbezug der vorhandenen Nachlassmaterialien, erhellende und innovative Lesarten von Bauers Frühwerk. (Ritter, Frühjahr)

Verlag SchriftStella

In Kärntens jüngstem Verlag SchriftStella veröffentlicht der Villacher Autor und Satiriker Gerhard Benigni seinen vierten Band mit Kurzgeschichten. Der Titel ist noch nicht fixiert, aber es wird eine Art Journal der Gegenwart, in dem Benigni bemerkenswerte Momente sammelt und diese für sich verortet. Er setzt sich auf seine charakteristische Weise mit gesellschaftspolitischen Herausforderungen unserer Zeit auseinander und nimmt eine kritische Position dazu ein. Seine unverkennbaren Wortspiele dienen als Impulse für eine differenzierte Auseinandersetzung mit tagesaktuellen Themen (SchriftStella, Mai).
Außerdem sind unter anderem weitere Bücher von Betty Buttersky („Mit Schirm, Charme und Keksen“), Heinz Zitta und Gerhard Pleschberger geplant.

Weitere Autoren aus Kärnten

Im Picus-Verlag erscheint Felix Kuchers zweiter Roman „Kamnik“. Kucher schrieb einen Auswanderer-Roman voll kräftiger Bilder aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts und voll zwingender Dramatik, die die Lebensläufe der Protagonisten auf zwei Kontinenten – Europa und Südamerika – schicksalhaft verknüpft. (Picus, Februar)

ProMölltal, die Initiative für Bildung, Kultur, Wirtschaft und Tourismus lud 2017 zum zweiten Mal Mölltaler Geschichten-Festival samt Kurzgeschichtenwettbewerb. Unter dem Titel (und Thema des Bewerbs) „Aufbruch“ sind die besten Beiträge daraus versammelt. (März, Verlag Anton Pustet)

Den Thrillern „Grado im Regen“ und „Grado im Dunkeln“ folgt der dritte Roman von Andrea Nagele rund um Commissaria Maddalena Degrassi: „Grado im Nebel“. Im Kanal wird eine weibliche Leiche gefunden. Der Fall erinnert die Commissaria an eine Verbrechensserie, die den Küstenort im Frühjahr in Atem hielt, doch der Täter war geständig und sitzt hinter Gittern … (emons, Februar)

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