Naturfreunde Kärnten fordern Plan gegen Seeverbauung
Genehmigungen für Bauprojekte sollten nur noch im Sinne des öffentlichen Interesse ausgestellt werden.
KÄRTNEN. "Immer größere Teile unserer einzigartigen Naturjuwele verschwinden hinter hohen Betonkästen", so Vorsitzender der Naturfreunde Kärnten Philipp Liesing. Er fordert die Politik zu konsequentem Handeln auf, wenn es um die Verbauung der Kärntner Seen geht und erhofft sich einen konsequenten Aktionsplan.
Negativbeispiel Wörthersee
Besonders bedenklich ist für Liesing das Beispiel des Wörthersees, da fast das gesamte Ufer verbaut ist und kaum ein Tag vergeht, an dem nicht eine "Millionen-Immobilie" zum Verkauf stehe. Nicht umsonst erhielt der Wörthersee den traurigen Spitznamen "Badewanne der Reichen".
Anstatt die Uferbereiche der Kärntner Seen weiter für Bauvorhaben heruzunehmen, wäre es im Interesse der Bevölkerung, wieder mehr freie Seezugänge zu schaffen und die Natur den Menschen in Kärnten zurückzugeben. Daher wird einer der Schwerpunkte für die Arbeit der Naturfreunde in den nächsten Jahren die Forderung nach offenen Seezugängen sein.
Weiteres unterstützen sie Aktionen wie "Freier Seezugang" des Landes Kärntens und das Seenvolkbegehren.
Genereller Widmungsstopp
Laut Liesing sollte ein genereller Widmungsstopp für Grundstücke in unmittelbarer Ufernähe in Kraft gesetzt werden und nur noch Projekte im Interesse der Allgemeinheit genehmigt werden. Am Widmungsstopp müssten sich natürlich auch die Raumordnungsgesetze, Flächenwidmungspläne und örtliche Entwicklungskonzepte der betroffenen Gemeinden orientieren. Nur so könne sichergestellt werden, dass Einheimische und Touristen die malerische Kärntner Seenlandschaft weiterhin genießen können.
Auch einen Rückbau von "grauslichen Betonklötzen" schließt Liesing nicht aus, denn letztendlich ist Kärnten für seine Landschaft bekannt. Die Naturschauplätze sind maßgeblich für das Lebensgefühl in Kärnten und nicht zuletzt auch mit ein Grund warum Touristen in Kärnten Urlaub machen.
- einen konsequenten, langfristigen Aktionsplan gegen Seen-Verbauung und eine Ausweitung öffentlicher Seezugänge
- einen generellen Widmungsstopp, dem sich Land und betroffene Gemeinden unterordnen
- Genehmigungen ausschließlich für Projekte im öffentlichen Interesse
- den Ausbau der Aktion "Freier Seezugang"
- den Rückkauf von Seegrundstücken, finanziert durch Einnahmen durch die Motorbootsteuer
- gegebenfalls den Rückbau von Betonklötzen, die nicht im Einklang mit öffentlichen Interessen sind
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