Klagenfurt muss noch Barrieren abbauen

Peter Schwagerle und Bettina Rausch vor einem Behindertenparkplatz in Klagenfurt, der bei Betroffenen als problematisch gilt | Foto: Polzer
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KLAGENFURT (vep). Eigentlich meidet Peter Schwagerle vom Behindertensportverein Kärnten die Innenstadt, hält sich lieber am Stadtrand auf. Denn eine vier cm hohe Gehsteigkante stellt für ihn, der zwei Unterschenkelprothesen hat und meist mit dem Rollstuhl unterwegs ist, schon eine große Hürde dar. Genauso wie Stufen vor Geschäften, in noch nicht adaptierten Arztpraxen oder Restaurants mit zu engen WCs. "Die Gehsteige in Klagenfurt sind fast alle noch auf unterschiedlichen Niveaus. 2-3-cm-Abstufungen sind zulässig, aber eine Stolperfalle." Bei einem Lokalaugenschein haben er und die WOCHE allerdings einige gefunden, die höher waren. Weiters: Einen problematischen Behindertenparkplatz direkt vor der Ampel Kreuzung Hasnerstraße und Ring, bei dem die Gehsteigkante auf der falschen Seite abgeflacht und ein Ausparken wegen der Lage nahezu unmöglich ist. Ein Gehweg in der Kempfstraße ist auf dem Radfahrstreifen abgesenkt, auf der Fußgängerseite nicht.

Neue Glanbrücke mit Stufe

Aber eines versteht Schwagerle beim besten Willen nicht: "Seit dem Neubau der Glanbrücke ist stadteinwärts eine Stufe, der Gehweg ist nicht barrierefrei."
Solche Anliegen nimmt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt ernst: Bettina Rausch ist seit knapp vier Jahren im Magistrat zentrale Ansprechperson, geht solchen Problemen nach und informiert die zuständigen Abteilungen. Rund 40 bis 50 Anregungen erhält sie im Monat, die Themen reichen von baulichen Problemen, digitalen Anliegen von Sehbeeinträchtigten bis zur Beantragung schulischer Hilfsmittel.
Markierungen erneuern
Jüngst häuften sich v. a. Meldungen zur Kennzeichnung der Behindertenparkplätze, "Viele Markierungen sind einfach verwittert", sagt Rausch. Ihre Empfehlung wäre, dass die zuständige Abteilung alle Parkplätze im städtischen Raum begutachtet und, wo erforderlich, die Markierungen erneuert. Der zuständige Referent, Vize-Bgm. StR Christian Scheider sagt: "Jetzt im Frühling starten ohnehin immer die Markierungsarbeiten. Wenn uns die vordringlich betroffenen Stellen gemeldet werden, können wir das jetzt gleich mitmachen."

Wirklich barrierefrei?

Und wie barrierefrei ist Klagenfurt mittlerweile? Rausch: "Im Vergleich zu anderen Städten sind wir schon sehr gut unterwegs." Der Gleichstellungsbeirat werde auch von Anfang an in neue Projekte eingebunden, wie den Umbau der Westschule oder die Begegnungszone am Neuen Platz. "Nachdem Shared-Space auf Sichtkontakt beruht, ist hier ein durchgängiges Taktiles Leitsystem geplant."

Defizite: Taktiles Leitsystem

Genau dieses ist aber im Rest Klagenfurts nicht durchgängig, muss Rausch auf Nachfrage einräumen. "Beim Blindenleitsystem, das an allen Kreuzungen und Treppen erforderlich ist, besteht Nachholbedarf." Oft würde diese dann bei ohnehin eingeplanten Umbauarbeiten angebracht.

Pfeiler: "Haben Nachholbedarf"

Vize-Bgm. Jürgen Pfeiler ist als zuständigem Referenten die Barrierefreiheit der Stadt ein Anliegen: "Wir versuchen, vor allem bei Neubauten und Umgestaltungen barrierefrei zu bauen – wie beim Westschul-Umbau. Aber auch bei Sportanlagen wie Sportpark und Leichtathletikanlage." Neubauten sind das eine, Nachrüsten von Altbeständen das andere. Pfeiler: "Es gibt natürlich noch Nachholbedarf in der Stadt. Wir versuchen gemeinsam Schritt für Schritt für alle Barrieren Lösungen zu finden und zu beheben." Vorrangig werden Behördenwege barrierefrei gestaltet. "Wie Zugänge mit taktilen Leitsystemen zu bestücken, Türschilder blindengerecht oder Wege in Büros für Rollstuhlfahrer barrierefrei zu gestalten", so Pfeiler. Auch induktive Höranlagen (Hörgerät-Unterstützung bei Nebengeräuschen) werden eingesetzt, wie im Bürgerservice und Trauungssaal im Stadthaus.

Barrieren im Kopf sind größtes Problem

Die größte Herausforderung einer Stadt, Barrierefreiheit in allen Bereichen zu erwirken, sei laut Rausch aber folgende: "Die Sensibilisierung der Menschen, Mitarbeiter, Betriebe, Bevölkerung. Es ist nicht Ignoranz, sondern fehlendes Verständnis. Wenn man nicht betroffen ist, achtet man nicht auf solche Dinge." Die meisten setzen Barrierefrei mit baulichen Maßnahmen gleich. "Es beginnt aber damit, dass Gehörlose ein Recht auf einen Dolmetscher haben, Türschilder durchgängig für Sehbeeinträchtigte adaptiert werden und auch im kognitiven Bereich Barrieren, wie sprachliche bei Amtswegen, abgebaut werden."
Ein schönes Zeichen des Verständnisses wäre für Rausch zum Beispiel, "bei öffentlichen Veranstaltungen künftig immer einen Gebärdensprache-Dolmetscher einzusetzen und auch Einladungen visuell und auditiv barrierefrei anzubieten."

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