Stromausfall: Man muss vorsorgen!
Ist der Strom weg, ist es zu spät. Welche Probleme mit einem Stromausfall einhergehen, ist noch wenig im Bewusstsein der Bevölkerung.
KLAGENFURT LAND. Der Föhnsturm Anfang letzter Woche mit bis zu 122 km/h in Ferlach hat vor allem dem Rosental stark zugesetzt. In kurzer Zeit wurde viel zerstört, es wird lange Zeit dauern, bis alles wieder aufgebaut bzw. repariert ist. Die Einsatzkräfte hatten es mit in Fahrzeugen eingeschlossenen Personen, durch gefallene Bäume unpassierbaren Straßen, lokalen Überflutungen und dem damit verbundenen Stromausfall zu tun. Auch für die Helfer bestand große Gefahr. Viele von ihnen hatten daheim selbst mit Schäden zu kämpfen oder konnten ihre Familien nicht erreichen, halfen aber anderen.
Föhnsturm nicht die letzte Katastrophe
Noch im Sommer sprach Bezirksfeuerwehrkommandant Gerfried Bürger mit der WOCHE und prophezeite: "Auf Katastrophen müssen wir uns zunehmend vorbereiten. Da wird noch mehr passieren." Es gibt bereits Arbeitsgruppen, die sich mit dem Thema "Blackout" (großflächiger Stromausfall) beschäftigen. Die Bevölkerung, so Bürger, beschäftigt sich noch wenig damit. "Die Eigenverantwortung lässt vielfach zu wünschen übrig." Doch wie kann man sich auf die Folgen solcher Katastrophen vorbereiten?
Kerzen bis Camping-Ausrüstung
Anton Podbevsek, Direktor des Kärntner Zivilschutzverbandes, spricht von einem "Paket an Eigenvorsorge", das man daheim haben sollte. "Zentral ist ein auf die persönlichen Essgewohnheiten ausgelegter Vorrat an Nahrungsmittel für eine Woche und genügend Wasser in Flaschen. Denn auch die Wasserversorgung kann bei einem Stromausfall ausfallen." Auch Kerzen, ein Batterie-Radio und eine Camping-Ausrüstung sind nützlich (mehr siehe unten). Podbevsek: "Auch das Autoradio kann man nutzen, um an Informationen zu gelangen."
Strom nur unterstützend
Unsere Gesellschaft neigt inzwischen dazu, alles zu elektrifizieren - auch Haustüren oder Rollläden. Wir steuern unser Heim mit Apps. Generell gilt: Je technisierter, desto anfälliger. Dazu meint Bürger: "Technik bzw. Strom soll unterstützen und kann nicht Hauptträger sein."
In solchen Fällen hilft ein Notstromaggregat für die wichtigsten Stromverbraucher. Doch, gibt Podbevsek zu bedenken: "Ist der Strom weg, ist es zu spät. Man muss vorsorgen und die Einspeisung vorsehen."
Am Land besser gerüstet
Peter Huber von der Kelag bestätigt das: "Eine Standardlösung wird es nie geben. Man muss individuell vorsorgen und sich von Experten beraten lassen. Zentral dabei ist die Frage: Was will ich im Fall eines Stromausfalls unbedingt betreiben? Es gibt Lösungen - je nachdem, was ich betreiben will, fallen die Kosten aus." Je ländlicher das Gebiet, so Huber, desto besser sind die Menschen gerüstet. Er glaubt aber, dass dieses Problem nun mehr ins Bewusstsein rücken wird. Der Handel muss sich nach dem Föhnsturm jedenfalls wieder mit Notstromaggregaten eindecken, die waren quasi ausverkauft.
"Man muss sich einschränken"
Auch Gernot Kraker vom Ferlacher Roten Kreuz war daheim in Oberdörfl (St. Margareten) letzte Woche sehr lange ohne Stromversorgung. "So etwas habe ich noch nie erlebt. Als die Straßen nach Klagenfurt frei waren, bin ich sofort losgefahren und habe ein Notstromaggregat gekauft. Die wichtigsten Dinge wurden damit versorgt - Kühl- und Gefrierschrank, das Radio und das Handy. Man muss sich eben etwas einschränken."
Tipp: Nützliches bei einem Stromausfall
- Günstig wäre eine Notheiz-Möglichkeit, die auch zum Kochen genutzt werden kann, z. B. Holz-Ofen, Gaskocher etc. Nützlich sind Campingkocher oder ein Grill mit Anzündern. Kann man seine Heizung mit festen Brennstoffen betreiben, sollte man davon genügend Vorrat auf Lager haben.
- Beleuchtung: Taschenlampen mit Ersatzbatterien, Gas- oder Petroleumlampen, Kerzen, Zündhölzer
- Information: Radio mit Reservebatterien
- Lebensmittelvorrat (auf persönliche Essgewohnheiten ausgerichtet) für mindestens eine Woche, Babynahrung
- Decken
- Notstromaggregat: Wichtig ist, die Einspeisung vorzusehen.
- Genügend (Mineral-)Wasser in Flaschen
Spendenkonto
Die "Katastrophenhilfe Südkärnten" wurde von der Posojilnica Bank und dem Slowenischen Wirtschaftsverband ins Leben gerufen.
Das Spendenkonto (unter notarieller Aufsicht):
"Katastrophenhilfe Südkärnten"
IBAN: AT49 3910 0000 1403 6461
BIC: VSG KAT 2K
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