"Jeder Kratzer muss bleiben!"

Vom Pumpe zum Traualtar: Vor 37 Jahren haben sich Monika und Erwin Trampitsch an genau diesem Tisch im Pumpe kennengelernt – und sind heute noch immer glücklich verheiratet | Foto: Polzer
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  • Vom Pumpe zum Traualtar: Vor 37 Jahren haben sich Monika und Erwin Trampitsch an genau diesem Tisch im Pumpe kennengelernt – und sind heute noch immer glücklich verheiratet
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INNENSTADT (vep). Seit 33 Jahren kommen sie jeden Dienstag Abend zum Pumpe; Dieter, Conny und noch einige andere – zum Lehrerstammtisch. „Auch in meiner Studienzeit habe ich oft lieber der alten Ria hier geholfen, die Speisekarten einzuschlichten, statt auf die Uni zu gehen“, schmunzelt Dieter.
Langjährige Stammtische wie diesen gibt es im Pumpe viele. „Das Besondere ist einfach, dass man hier in gemütlicher Atmosphäre über Gott und die Welt plaudern kann“, sagt Conny.

Das große Erfolgsgeheimnis

Auch andere, fremde Leute, setzen sich immer wieder dazu, schnell kommt man ins Gespräch. Und genau das ist das Erfolgsgeheimnis vom Pumpe, verrät der scheidende Chef Christian Fischer: „Vom Bundespräsidenten bis zum Viertelputzer kommt hier jeder her. Wir haben immer ganz bewusst fremde Menschen an einen Tisch zusammengesetzt, denn das fördert die Kommunikation noch zusätzlich.“ Dennoch erhalte er oft Anfragen, ob man einen Tisch für Zwei haben könne. „Das gibt’s bei uns nicht“, so Fischer, „die Tendenz geht heute ohnehin dazu, dass sich die Leute abschotten. Das soll hier einfach nicht sein.“
Um der familiären Atmosphäre willen hat Fischer auch später das Kartentippeln abgeschafft. „Früher, bis in die 80er, haben viele gekartelt, gewürfelt oder auch Emma-Treiben gespielt. Als sich dann aber immer wieder gute Freunde in die Haare geraten sind, haben wir das abgeschafft.“

„Nur ja nichts verändern!“

Egal, welche Stammgäste man fragt, was sie sich vom neuen Pumpe-Chef, der immer noch nicht fixiert wurde, erwarten – es kommt stets die selbe Antwort: „Nur ja nichts verändern, alles muss so bleiben, wie es ist.“ Das sagen auch die Lehrer Dieter und Conny: „Ein so klassisches, charmantes Gasthaus wie den Pumpe gibt es in Klagenfurt sonst nicht. Das beginnt bei der Einrichtung. Nicht mal die Kratzer auf der Holzvertäfelung dürfen verschwinden, sie machen den Pumpe aus.“
Wer auch immer den Pumpe übernimmt, dürfe nicht glauben, er müsse zwangsweise etwas verändern. „Dadurch wird er viele Gäste verlieren“, sagten die Lehrer.
Auch Dieter, Volkmar, Walter, Erhard und Heinz vom Donnerstags-Stammtisch sagen: „Es bewegt uns sehr, was der Neue aus dem Gasthaus machen wird. Wir hoffen, dass das einzigartige Flair und die familiäre Atmosphäre bleibt. Das gibt es sonst nirgends“, sagt Volkmar. Wenn der Neue umbaut, verliert er alle Gäste, sind die Stammtisch-Mitglieder geschlossen überzeugt. „Küche und WC-Anlagen sind in Ordunng, aber die Gasträume müssen bleiben, wie sie sind – inklusive jedem Kratzer!“, sagen auch diese Stammgäste.
Jeder einzelne von ihnen ist seit 1952 bzw. 1957 schon Pumpe-Stammgast, den Stammtisch in dieser Formation seit knapp 20 Jahren. Volkmar erinnert sich an seinen ersten Berührungspunkt mit dem Gasthaus: „Als ich 12 war, vor genau 70 Jahren, haben wir als Kinder immer übers Fenster hinaus auf die Straße getunkte Semmeln (Anmerkung: getunkt in würziges Schweinsbratenfett) bekommen, das war etwas Besonderes.“

Vom Pumpe zum Traualtar

An den selben Tisch setzen, an dem sie sich vor 37 Jahren kennengelernt haben – das können Monika und Erwin Trampitsch heute immer noch. Weil beim Pumpe noch alles so ist, wie damals. „Wir haben uns hier kennengelernt, haben später, als ich schwanger war, mit Freunden auf einem Kellner-Block Wetten abgeschlossen, ob es ein Mädchen oder Bub wird, sind auch mit unserer Tochter oft hiergewesen und kommen heute noch gerne her“, sagt Monika. Auch wenn es nicht mehr so regelmäßig ist, wie früher. Dennoch sagen auch sie: „Wer auch immer den Pumpe übernimmt; er täte gut daran, den Charme und die Führung des Lokals genauso beizubehalten.“

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