Weniger Taldenken und mehr Offenheit

Gemeinsame Anliegen: Anton Heritzer von der Landwirtschaftskammer und Klaus Unterköfler von der Kelag | Foto: WOCHE
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Im Vorfeld des Regionalitätspreises lud die WOCHE zum Runden Tisch.
Teresa-Antonia Spari

"Kärnten hat viel zu bieten" war der Grundtenor der Diskutanten beim Runden Tisch der WOCHE zum Thema "Regionalität".
Anton Heritzer von der Landwirtschaftskammer, Klaus Unterköfler von der Kelag und Gerhard Genser von der Wirtschaftskammer waren sich einig, auch wenn die Begründungen unterschiedlich ausfielen: "Wir haben eine starke Industrie, einen sehr guten Tourismus und gut ausgebildete Arbeitskräfte", machte etwa Gerhard Genser die Stärken des Landes fest.
Die Bereitschaft zu arbeiten und das viele Know-how stellt auch für die Kelag und Klaus Unterköfler einen wichtigen Faktor für den Wirtschaftsstandort dar. "Die Kelag stellt im weltweiten RWE-Konzern die Fachleute im Bereich Wasserkraft. Das zeigt, wie gefragt Know-how aus Kärnten ist." Die Qualität in der Produktion ist für Anton Heritzer ein wichtiger Teil für eine starke Region. Und auch das Kärntner Gemüt: "Der Kärntner als geselliger Typ wird, ebenso wie die Kärntner Gastfreundschaft, international überall gern gesehen."

Was braucht die Region?

Die Betriebe und Menschen im Land leisten ihren Beitrag für ein lebenswertes Land, so die einheitliche Meinung. Dennoch ist nicht alles eitel Wonne. Gerhard Genser: "Was fehlt sind Investitionen, Betriebansiedlungen und ein Damoklesschwert ist die demographische Entwicklung."
Auch, wenn Letztere nicht für alle gleich spürbar sind: "Wir holen uns mitunter Mitarbeiter aus dem Ausland und machen sie zu Kärntnern", stellt Klaus Unterköfler fest. "Langfristig wird es dennoch schwierig – aufgrund geringer Geburten und des Braindrains", ist Genser überzeugt. Zuzug aus dem Ausland wäre eine Lösung.
Für die Landwirtschaftskammer und Anton Heritzer liegt das Augenmerk auf dem ländlichen Wegenetz: "Wird da nicht darauf geachtet, wandern Betriebe und junge Menschen ab. Straßen sind Lebensadern, auf die wir achten müssen." Aber nicht um jeden Preis: "Ich halte nichts davon, Menschen in jedem letzten Eck anzusiedeln. Irgendwann hört sich die Region auf", ist Gerhard Genser überzeugt. Ihm gehe es dabei um die Infrastruktur: "Irgendwann fressen uns die Kosten sonst auf."
Das Problem sei auch der Flächenverbrauch, der, so Anton Heritzer, in Österreich im Vergleich zu Europa viel größer sei: "Aufgrund der Bauordnung wurde in den vergangenen 50 Jahren Schindluder getrieben." Auch die Kelag sei gezwungen verpflichtet, jedes Haus zu versorgen. "Wirtschaftlich ist es nicht, wenn jeder Ortskaiser seinen Willen durchsetzt", so Klaus Unterköfler. Zahlen würde – wie beim öffentlichen Verkehr – der Kärntner im Ballungsraum.

Zitate:
Gerhard Genser, Wirtschaftskammer:
"Kärnten ist ein guter Wirtschaftsstandort, aber mit einem großen Imageproblem."

"Die Wirtschaftskammer hat 30.000 Mitglieder, die zu 99 Prozent einen starken regionalen Bezug haben, weil sie kleinstrukturiert sind. 97 Prozent der Betriebe haben weniger als 50 Mitarbeiter, 55 Prozent sind EPU. Große Konzerne, die nichts mit der Region zu tun haben wollen, gibt es nicht."

Anton Heritzer, LK Kärnten
"Der Kärntner kommt als Typ gut an. Die Gastfreundschaft und die Kulturlandschaft sind überall geschätzt."

"Von 80.000 landwirtschaftlichen Betrieben bewirtschaften 80 Prozent weniger als 20 Hektar. Deshalb ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema, weil Kärnten mit großen Betrieben in Fläche und Menge nicht mithalten kann. Unsere Chance liegt in der Qualität und im Beitrag zur Kulturlandschaft."


Klaus Unterköfler, Kelag:

"Als attraktiver Arbeitgeber haben wir unmittelbar kein Problem mit der demographischen Entwicklung."

"Die Kelag trägt die Regionalität schon im Namen, durch unsere Netzstruktur sind wir an das Land gebunden. Bei Strom und Fernwärme haben wir viele örtliche Versorgungsräume und sind damit regional stark verankert. Außerdem nutzen wir heimische Ressourcen, investieren in die Region und schaffen Arbeitsplätze."

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