Weidling
Generationenhaus entsteht anstelle der alten Feuerwehr
Der Platz mit rund 600-jähriger Geschichte blickt einem neuen Abschnitt entgegen
WEIDLING. Das ehemalige Gebäude der Feuerwehr Weidling in der Feldergasse weicht zugunsten eines zukunftsträchtigen Bauprojekts mit geförderten Wohnungen, betreutem Wohnen, Geschäftslokal und Kinderbetreuungseinrichtung. Jetzt im Winter wird mit den Abbrucharbeiten begonnen.
Am Standort der alten Feuerwehr Weidling entsteht ein Projekt, welches Platz für mehrere Generationen bietet und zur Belebung des Ortes beitragen soll. Vergeben als Baurecht ist auf der 1.322 Quadratmeter großen Liegenschaft der Stadtgemeinde ein „Generationenhaus“ vorgesehen. Geplant sind geförderte Mietwohnungen sowie betreutes Wohnen. Weiteres Ziel ist die Unterbringung einer Kinderkrippe für die Kleinsten. Auch bietet ein Geschäftslokal Platz für wichtige Infrastruktur.
Vizebürgermeister Roland Honeder „Das Generationenhaus ist das Ergebnis von fast acht Jahren politischer Arbeit. Es freut mich sehr, dass dieses Projekt nun realisiert und so viel Nutzen für die Weidlingerinnen und Weidlinger stiften wird. Familien, Alt und Jung, werden gemeinsam unter einem Dach leben, in einem geförderten und damit leistbaren Wohnbau. Durch ein Geschäftslokal wird zusätzliche Infrastruktur im Ort ermöglicht, und die Einnahmen aus dem Baurechtsvertrag zahlen den Neubau des Feuerwehrhauses ab. Besonders freut mich, dass die Stadt aufgrund der derzeitigen Fördersituation, trotz aller budgetären Engpässe, nun sehr wahrscheinlich auch die Kinderkrippe errichten kann, an der wir seit vielen Jahren gearbeitet haben.“
Stadtrat Clemens Ableidinger: „Dass mit diesem Zukunftsprojekt eine neue Kinderkrippe geschaffen werden kann ist für Jungfamilien eine gute Nachricht und freut mich persönlich sehr. Wir können damit die Lebensqualität in Weidling noch einmal steigern und einen wertvollen Beitrag zur Ortskernentwicklung leisten.“
Die Abbrucharbeiten des alten Gebäudes sollen während der Wintermonate erfolgen. Gleichzeitig starten mit der Verlegung neuer Leitungen die ersten Arbeiten für das neue Bauprojekt.
Zur Geschichte
Die Feuerwehr zog 1927 von ihrem Zwischenquartier in der Schule Weidling in das Depot des „Straußhauses“. Einer der vielen Besitzer war Simon Brandmayer, welcher der Feuerwehr sehr verbunden war und 1818 eine damals hochmoderne, vierrädrige Holzhanddruckspritze spendete. 1981 erfolgte ein großer Umbau, 2000 eine Erweiterung. Aufgrund der immer aufwändigeren Ausrüstung, den technisch immer herausfordernderen Einsätzen, war das Haus trotz allem zu klein. So erfolgte 2016 nach einer initiierten Volksbefragung der Neubau der Weidlinger Feuerwehr direkt an der Brandmayerstraße. Das Straußhaus hat eine weit zurückreichende Geschichte. Als 1587 die hier befindliche Mühle mit umliegendem Garten vom Stift Klosterneuburg erworben wurde, war diese angeblich bereits rund 200 Jahre alt. 1807 erfolgte der Verkauf an eine Familie Flandorfer und sie wurde zum Gasthaus „Goldener Strauß“. Seit 1924 war das Haus im Besitz der Gemeinde Weidling. Es wurde 1954 abgerissen und an seiner Stelle die heutige Wohnhausanlage errichtet. Eine goldene Straußenfigur blieb erhalten und ziert die Fassade des neuen Hauses.
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