Klosterneuburger Vorbilder in Tulln
KLOSTERNEUBURG/ TULLN (pa). „VORBILDER – Persönlichkeiten, Aussagen, Ansichten“ ist der Titel einer Ausstellung in der Tullner Kunstwerkstatt, in der bis Ende Mai Fotografien großer Persönlichkeiten zu sehen sind. Sie ist das Ergebnis des Projekts, das der Klosterneuburger Autor Thomas J. Nagy mit dem Tullner Fotografen Rainer Friedl umgesetzt hat. In den letzten drei Jahren haben sie 120 Persönlichkeiten interviewt und fotografiert. Darunter sind auch die Klosterneuburger Gary Lux, Peter Patzak, Herbert Prohaska, Sergio Veros und Peter Michael Lingens.
Vorbilder statt Führerkult
„Ziel des Projekts ist es auch, dem Konzept des starken Mannes eine bessere Alternative entgegenzustellen – sich eigenverantwortlich an Facetten von Vorbildern zu orientieren und sich dabei auch mit jenen Tugenden und Werten auseinanderzusetzen, die sich in den Gesprächen als wesentlich herauskristallisiert haben“, so Nagy und Friedl. Das sind vor allem Verantwortungsbewusstsein, Kommunikationsbereitschaft, Mut/Courage, Gemeinschaftssinn , Einsatzbereitschaft und Authentizität. „Gerade jetzt sollten wir uns mehr mit diesen Themen beschäftigen. Wir brauchen keinen Führerkult, sondern eine Wertediskussion. Und da kann es hilfreich sein, sich an sogenannten Vorbildern und deren Erfahrungen zu orientieren. Wir wollen einen kleinen Beitrag in eine bessere Richtung setzen“, betonen die beiden.
Über den Tod hinaus
Anlässlich der Vernissage am 11.Mai präsentierte Thomas J. Nagy die Gespräche und Anekdoten in Bild und Originaltönen. Darunter waren Raritäten der verstorbenen Barbara Prammer, Heinrich Treichl, Heinz Oberhummer, Sigi Maron, Freda Meissner-Blau und Helmut Schmidt. „Die Anliegen und Aussagen der Gesprächspartner sind ein Stück Unsterblichkeit“, erklärt Nagy, „Ihre Kraft und ihre Vorbildwirkung bleiben über den Tod hinaus erhalten.“ Authentisch und voller Begeisterung hielt Rainer Friedl die Gesprächssituationenfest. Peter Patzak bemerkte in seinem Statement bei der Ausstellung, vor allem die Hände hätten eine besonders starke Ausdruckskraft: drohend, beschwichtigend, mahnend, liebend. Reinhart Buchegger freute sich über eine volle Kunstwerkstatt: „Das zeigt, wie wichtig Vorbilder in unserer Zeit sind und wie groß die Sehnsucht nach starken Persönlichkeiten ist.“ Der Tullner Bestseller-Autor Michael Vogler wies auf die große Bedeutung der Begegnung von Jung und Alt in unserer Gesellschaft hin, und die Sportreporter-Legende Sigi Bergmann erzählte Anekdoten aus seiner Freundschaft mit Hans Orsolics, der in der Ausstellung zu sehen ist.
ZUR SACHE:
Die Ausstellung „VORBILDER“ soll unterhalten, neugierig auf mehr machen, aber auch zum Nachdenken über Werte, Haltungen und Tugenden anregen. Bis bis 27 Mai kann sie zu den Öffnungszeiten Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr in der Kunstwerkstatt Tulln, Albrechtsgasse 18 besucht werden.
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