EU und DU
Bündnis führt zur Freundschaft

Jean-Claude Junker und Josef Höchtl sind seit langem befreundet. | Foto: Betti Plach
  • Jean-Claude Junker und Josef Höchtl sind seit langem befreundet.
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Aus der Europäischen Union sind auch internationale Beziehungen auf menschlicher Basis entstanden.

KLOSTERNEUBURG (mp). Der Klosterneuburger Josef Höchtl ist bereits seit seiner Jugend eng mit der EU verbunden. „Die erste europäische Funktion, die ich hatte – damals war ich zirka 26 Jahre alt – war Vize-Präsident der Europäischen Union junger Christdemokraten“, erinnert er sich. Als Nachfolger von Alois Mock als Vize-Präsident der Europäischen Union christdemokratischer Arbeitnehmer lernte er Jean-Claude Juncker kennen. „Mit dem bin ichauch heute noch sehr gut befreundet. Er war damals noch Ministerpräsident von Luxemburg“, so Höchtl.

Gemeinsames Europa

Über 100 Staaten lernte der Klosterneuburger durch seine Reisen zu Konferenzen kennen. Aus seinen Kontakten und Erfahrungen erwuchs seine Überzeugung, dass der Einsatz für ein gemeinsames Europa äußerst wichtig ist. „Meine Eltern wurden beide aus ihrer Hei- mat Südmähren vertrieben. Auch aufgrund ihres Schicksals habe ich mir selbst gesagt, dass Frieden für meine und kommende Genera- tionen nur möglich ist, wenn Europa zusammenwächst“, erzählt der ehemalige Abgeordnete zum Nationalrat und ergänzt: „Die EU ist das einzige Projekt in der Geschichte, bei dem seit seinem Bestehen keinerlei Kriege zwischen den Mitgliedern mehr entstanden sind. In unserem gesamten Lebenwerden wir dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit auch keinen Krieg auf österreichischem Territorium erleben.“

Viele Freundschaften

„Zehn Jahre war ich am Aufbau der deutschsprachigen Andrássy Universität in Budapest beteiligt. Dabei habe ich auch etwa Viktor Orbán kennengelernt. Voriges Jahr wurde mir der Ehrentitel des Senators in Budapest verliehen“, erzählt Höchtl von seiner beruflichen Laufbahn. Heute ist er noch immer am Kuratorium in Warschau tätig, um die Vertreibungen im 20. Jahrhundert und die totalitären Systeme der Geschichte und ihre Folgen zu untersuchen. „Ich habe sehr viele Freundschaften durch die Europäische Union geknüpft. Neben Jean-Claude Juncker und Alois Mock unter anderem auch mit Norbert Lammert, der Präsident des deutschen Bundestags war. Ich habe ihn nach
Klosterneuburg zur Österreichischen Gesellschaft  für Völkerverständigung gebracht“, meint der Präsident jener Gesellschaft.

Wichtig für ein kleines Land

„Ein kleines Land wie Österreich kann gewisse Herausforderungen wie etwa die Flüchtlingsthema- tik nicht alleine bewältigen“, so Höchtl. Außerdem werden über 50 Prozent der Einkommen in Österreich über internationale Handelsbeziehungen errungen – „somit hängen auch die Arbeits- plätze in hohem Ausmaß davon ab“, erklärt er, dass eine Einbindung in ein System wie die EU genau deshalb für ein kleines Land wie Österreich noch wichtiger ist. Entgegen vieler Stimmen hält er auch die gemeinsame Währung für eine positive Errungenschaft. „Der Euro ist erst 20 Jahre alt und heute werden bereits 36 Prozent (Dollar 40 Prozent) aller weltweiten Zahlungen mit ihm abgewickelt. In den nächsten zehn Jahren will man eine Umstellung aller internationalen Geschäfte wie zum Beispiel Öl auf Euro erreichen – dadurch wäre der Euro nach so kurzer Zeit die Weltwährung“, informiert der Klosterneuburger.

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