Einsatzprämie für Katastrophenschutz
KLOSTERNEUBURG. Kommt es zu einer Katastrophe, wie dieses Frühjahr aufgrund der Schneemassen am Hochkar, sind viele helfende Hände gefragt. Gerne sind die Mitglieder von Feuerwehren und Rettungsorganisationen für den Einsatz bereit, doch Katastrophen finden selten nur am Wochenende statt – so war es bisher üblich, dass freiwillige Helfer für solche Einsätze Urlaub nahmen.
Im Dienst am Menschen
Mit der neuen gesetzlichen Regelung, die am 1. September in Kraft tritt, gibt es eine Alternative: Im Falle eines Großschadenereignisses erhalten Dienstgeber eine Vergütung in der Höhe von 200 Euro pro Helfer und Tag, wenn sie Freiwillige dafür freistellen und ihnen das Entgelt fortzahlen. Die Mittel dafür kommen aus dem Katastrophenfonds.
Für Landtagsabgeordneten Bernhard Heinreichsberger eine gute Lösung: „Unsere Freiwilligen im Bezirk engagieren sich nicht um Geld dafür zu bekommen - sie engagieren sich aus voller Überzeugung," positioniert er sich gegen zuvor diskutierte Möglichkeiten einer Bezahlung.
Arbeitsmarkt
"Der Anspruch auf Entgeltfortzahlung ist nun nur gegeben, wenn die Freiwilligen im Einvernehmen mit ihrem Arbeitgeber im Einsatz stehen. Somit ergibt sich zB auch kein Nachteil für ehrenamtlich engagierte Bürger am Arbeitsmarkt," betont Heinreichsberger. Auch Rot Kreuz-Bezirksstellenleiter Thomas Wordie ist froh, dass es zu keiner Verpflichtung zur Freistellung kam. "Anreizsysteme für die Arbeitgeber und Unterstützung für freiwillige HelferInnen bringt allen Seiten etwas, aber vor allem der österreichischen Bevölkerung.“
Unternehmer-Sicht
"Unsere Unternehmen schätzen es, wenn sich Mitarbeiter im Freiwilligendienst engagieren. Der Freiwilligenbonus ist eine Anerkennung für unsere Firmen, die bei Katastrophen ihre Mitarbeiter die Einsätze durchführen lassen, wie es bis jetzt auch ohne finanzielle Entschädigung der Fall war,“ freut sich Wirtschaftskammer-Obmann Markus Fuchs über die Einigung im Parlament.
"In den Genen"
Auf jeden Fall eine gute Initiative ist das neue Gesetz für Josef Angelmayer, Kommandant der Feuerwehr Klosterneuburg. Es werde es leichter machen für manche, sich "frei" zu nehmen. "Ich glaube aber nicht, dass der große Run auf die Gelder ausbricht. Die meisten Feuerwehr-Leute werden sich wohl weiter Urlaub nehmen." Denn die Freiwilligkeit und Bereitschaft dazu sei im sozialen Miteinander gegeben und liege vielen schon "in den Genen", die seit Generationen in der Feuerwehr aktiv seien.
Für Einsätze im Alltag besteht die Mannschaft der Feuerwehr Klosterneuburg aus vielen Gemeindemitarbeitern, die im Falle des Falles ohnehin frei bekommen. Ohne Entschädigung. Ob sich das neue Gesetz auch auf die Kommune auswirkt, wird nämlich erst geprüft.
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