Analyse
Höchtl: Sicherheit, Gerechtigkeit, Ordnung und Arbeit lösen positives Gefühl aus
KLOSTERNEUBURG (pa). Aus seinen Erfahrungen als langjähriger Bundespolitiker und als ausgebildeter Sozialwissenschaftler stellte Prof. Dr. Josef HÖCHTL den Zusammenhang zwischen der Verwendung von Begriffen und der Reaktion der zuhörenden Menschen dar“. „Praxis und Wissenschaft wissen -so Höchtl- um den hohen Stellenwert der gerade in der Politik (aber auch in den anderen gesellschaftlichen Bereichen der Kommunikation) richtig eingesetzten Begriffe/Wörter in der jeweiligen Sprache.“
Repräsentative Untersuchungen
Vielfach entscheiden sie, ob eine Botschaft eines Politikers (und er/sie selbst) vom Zuseher/Zuhörer/Leser positiv oder negativ aufgenommen wird-unabhängig davon, ob sodann längere inhaltliche Erklärungen erfolgen.
Die Sozialwissenschaft hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder repräsentative Untersuchungen durchgeführt, die uns die Schlüsselworte bei den österreichischen Menschen - mit denen entweder "gepunktet" oder negative Assoziationen hergestellt werden können - eruiert hatten. Die neueste Studie ist mit einem großen Sample von über 1.000 - statistisch repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab dem 16.Lebensjahr-gemacht worden:
Höchtl demonstriert die wesentlichen Ergebnisse:
Sicherheit (für 69% sympathisch und nur für 2% unsympathisch), Gerechtigkeit, Ordnung und Arbeit lösen bei den Österreichern positivste Gefühle aus, während Islam (nur 5% sympathisch und für 60% unsympathisch), Streikmaßnahmen, Ausländer und Kernenergie negativste Gefühle auslösen.
Höchtl: „Was ich mit der Darlegung dieser wissenschaftlich erhobenen Tatsachen erreichen will, ist, dass die Bedeutung der verwendeten Sprache vom einzelnen Politiker oder allgemein Redner/Kommunikator überlegt wird, weil die Bewertung der Person stark davon beeinflusst wird. Ein sehr einfaches Beispiel: wenn ein Politiker dauernd von Problemen spricht, wird er bald selbst eher negativ beurteilt, während er bei der Verwendung des Begriffes Herausforderung (für denselben Sachverhalt) als positiv(weil kompetent , Situation erkennend und eine Lösung suchend) eingeschätzt wird.“
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