Bei Fremdwährungskrediten raten Experten zur Vorsicht
(lies/mm) Was für ein Bankhaus als Kreditgeber das Beste ist, muss es nicht notwendigerweise auch für den Kreditnehmer sein. Deshalb sollten alle Personen, die von ihren Banken mündlich oder schriftlich aufgefordert werden, ihre Fremdwährungskredite in den Euro zu wechseln, unbedingt eine zweite unabhängige Meinung einholen. Das empfiehlt Michael Holzer, NÖ Fachgruppenobmann der Finanzdienstleister in der NÖ Wirtschaftskammer.
"Gemeinsam mit dem Finanzexperten kann die Ist-Situation neutral bewertet werden. Erst dann sollten fundierte Entscheidungen getroffen werden", sagt Holzer im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Viele Parameter, wie z.B. der Einstiegskurs, die Gesamtlauf- und Restlaufzeit, stempeln jeden Fremdwährungskredit zu einem sehr individuellen Zukunftsszenario.
Holzer und seine Kollegen orten hier einen eklatanten Informationsbedarf, der objektiv nur von unabhängiger Seite gestillt werden kann: "Sobald die Bank sieht, da steht ein Berater hinter dem Kreditnehmer, agiert diese oft ganz anders." Dennoch sei es wichtig, sich des Risikos bewusst zu sein, das man mit einem Fremdwährungskredit eingegangen ist.
In Zusammenarbeit mit dem Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat die NÖ Fachgruppe der Finanzdienstleister eine Broschüre herausgegeben, die mögliche Handlungsszenarien bei Fremdwährungskrediten beschreibt. Diese ist per e-mail (IuC.Fachgruppen2wknoe.at) erhältlich. Im Umgang mit der Bank rät Holzer den Kreditnehmern: "Alles schriftlich anfordern, klar niederschreiben lassen, keine Entscheidungen aufgrund mündlicher Aussagen treffen und dennoch das Risiko im Auge behalten."
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