Jubiläumsfest mit den ältesten Weingütern der Welt
Das Stift Klosterneuburg ist mit seinen 900 Jahren das älteste heute noch bestehende Weingut Österreichs und diese Tradition muss gefeiert werden. Um diese Bedeutung zu unterstreichen, wurden 15 Weingüter aus aller Welt eingeladen, nach Klosterneuburg mit ihren Weinen zu kommen. Diese 15 Weinhersteller zählen selbst zu den ältesten Gütern ihrer Länder und sie kamen, um gemeinsam an der Weinverkostung teilzunehmen.
Die zahlreichen Weinverkoster erhielten ein Weinglas und ein Verkostungsbuch, um derart orientiert in den Stiftskeller hinabzusteigen und die angebotenen Weine zu kosten. Da gab es Weine von dem Staatlichen Hofkeller Würzburg, vom Schloss Johannisberg, Schloss Vollrads und von der Abteikellerei Pannonhalma, deren Weinbau bereits auf die Römer zurückgeht. Die Stiftskellerei Neustift aus Brixen und Schloss Salenegg weisen auf eine noch ältere Entstehungszeit zurück. Champagne Gosset kommt aus Frankreich und Donnafugata aus Sizilien stellt Süßweine her. Groot Constantia ist Südafrikas ältestes Weingut. Barone Ricasoli stellt Chianti her, aus Georgien kommt Alaverdi Monastry Cellar. Die Changyu Pioneer Wine Company kommt aus China, und Hillcrest aus den USA. Entlang des Ebros wächst Wein für Marques de Riscal und für José Mara da Fonseco in Portugal. Eigentlich sollte die Weinverkostung im Freien stattfinden, doch die unsicheren Wetterverhältnisse zwangen in den Untergrund. Zwischen den vielen Kostern sah man unter anderem Aptprimas Bernhard Backovsky, Weingutsleiter Wolfgang Hamm und NR-Abgeordneten Johannes Schmuckenschlager.
Zu ebener Erde hat sich die betriebseigene Feuerwehr im Binderstadl etabliert, um Samstag und Sonntag die Gäste zu bewirten. 23 aktive Feuerwehrmänner und sechs Reservisten sind für die seit 1890 bestehende Feuerwehreinrichtung im Stift zuständig, Kommandant ist seit 14 Jahren Karl Eibensteiger.
Um das 900-Jahre-Fest ausklingen zu lassen, konnte man abends im Presshaus bei Lichtorgel und Partymusik weiterhin Wein trinken.
Alte Weine wurden bei der Verkostung nicht angeboten, doch manchmal hortet man eine Flasche als Erinnerung. Günter Knapp hat einen Grünen Veltliner aus 1968, in diesem Jahr heiratete er, Josef Zeisen übertrumpft ihn mit einer Flasche aus 1957. Den ältesten Wein aus 1910 trank Reinhard Eder mit Bedacht. „Die Farbe des Weins war intensiv“, erinnerte er sich, „geschmeckt hat er wie flüssige Rosinen, aber man konnte ihn trinken.“
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