Ein Buch über das (Nicht-)Dazugehören

Foto: Cornelia Grobner
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PURKERSDORF/WIEN (Printausgabe, 2. Dezember 2015). Eigentlich arbeitet Alina Rheindorf als Redakteurin beim Privatfernsehen. Daneben ist die Wahl-Purkersdorferin noch Mutter zweier Buben. Diese Aufzählung ist keine zufällige, denn ihr ältester Sohn Linus trägt in gewisser Weise auch Mitschuld, dass Rheinwald neuerdings auch unter die AutorInnen gegangen ist. Soeben ist ihr Buch "Nenad – Fast (k)ein Heimatroman" (edition innsalz) erschienen.

Nach dem 1. Baby kam das 1. Buch
Ein Buch, das auf den ersten Blick so ganz und gar nichts mit dem Leben der gebürtigen Wienerin, ihrer gut situierten Kleinfamilie und deren Leben im beschaulichen Purkersdorf zu tun hat. Selbst wenn sich Rheindorf hier mittlerweile einen Namen als engagierte Flüchtlingshelferin gemacht hat. In ihrer Familiengeschichte ist von Migration keine Spur.
"Nach der Geburt von Linus habe ich begonnen, mir Gedanken zu machen, wie sehr das eigene Leben und Schicksal von der Namensgebung beeinflusst werden", erklärt die 34-Jährige. "In Österreich ist es leider so, dass sowohl Bildung als auch Karriere massiv vom Namen beeinflusst werden. Dazu gibt es viele Studien."

Nachdenken über Namen
Namen, die Rückschlüsse auf eine soziale Schicht oder kulturelle Identität zulassen, bescheren ihren TrägerInnen oft miserable Chancen. Rheindorf: "Das finde ich erschreckend und schade, weil nicht die Werte eines Menschen zählen, sondern die Vorurteile." Das treffe in Österreich natürlich besonders jene Einwandererkinder, die hier geboren sind. Diese Idee habe sie versucht schriftlich umzusetzen.
Entstanden ist daraus die Geschichte von den Nenad, der aus einer Migrantenfamilie kommt und in Armut aufwächst, und Kristian, der bei seiner reichen Adoptivfamilie aufwächst. Die Handlung spielt im 18. Wiener Gemeindebezirk und begleitet die beiden auf verschiedenen Stationen ihres Lebens zwischen 9 Jahren und Anfang 30. Sowohl Nenad als auch Kristian fühlen sich beide vom Leben benachteiligt und müssen erkennen, dass sie trotz aller Unterschiede, doch auch Gemeinsamkeiten haben.

Was heißt schon Heimat?
Für Rheindorf ist Heimat nicht zwingend an Österreich, Wien oder Purkersdorf gebunden: "Es ist der Ort, wo ich angenommen werde, wo man auf mich eingeht und mich versteht. Das kann überall sein." Sie beobachtet argwöhnisch, wie der Heimatbegriff derzeit von bestimmten Gruppen für sich in Anspruch genommen wird und mit Ängsten gespielt wird: "Auch in meinem Buch habe ich versucht, Verständnis zu wecken dafür, dass jeder sich manchmal ausgegrenzt fühlt und dass man sich nicht in sein Schneckenhaus verstecken, sondern aufeinander zugehen soll." Das zu fördern sei auch Aufgabe der Lokalpolitik: "Das Miteinander kann durch Veranstaltungen gefördert werden, anstatt immer nur Ängste zu schüren."

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