1 Jahr Schutzzonen: Schützenswerte Objekte in der Obhut von Experten
KLOSTERNEUBURG (red.) Die große Beliebtheit Klosterneuburgs als Domizil und der damit verbundene hohe Siedlungsdruck bei beschränkten Baulandreserven bedingen einen behutsamen Umgang mit und den Schutz von bauhistorisch oder baukulturell wertvollem Bestand. Die Stadtgemeinde hat begonnen, sich darüber Gedanken zu machen. Mit der Einführung des neuen Schutzzonenmodells 2015 gab sie die historische Bausubstanz in die Obhut von Stadtbild- und Denkmalschutzexperten. Ein Jahr nach dem Start kann nun eine Bilanz gezogen werden – der Spagat zwischen Schutzzone und moderner Architektur gelingt mit fundierter Beratung.
Mit der gleichzeitigen Etablierung des Stadtbildgremiums stehen diese Experten für die direkte Beratung zur Verfügung. Das Team, bestehend aus Stadtbildkonsulent Alois Neururer, Margit Kohlert vom Bundesdenkmalamt sowie alternierend Karl Langer oder Helmut Stefan Haiden, nahm bisher insgesamt 84 Projekte unter seine Fittiche, welche in 12 Ortsbildbesprechungen behandelt wurden. Die Ergebnisse der peniblen Auseinandersetzung in Bezug auf Ortsbild bzw. die jeweilige Schutzzone schlugen sich in 106 Stellungnahmen und Gutachten nieder – davon 15 mit einer negativen Bewertung der Projekte.
„Die Mühe lohnt sich immer“, berichtet Neururer. „Abgesehen vom Servicecharakter spart eine solche Beratung im Vorfeld Zeit und Geld, denn die Bauherren können noch vor der Einreichung mit den Experten reden.“ Und sei es auch erst eine Skizze, die als Grundlage dient. „Gemeinsam wird die Richtung besprochen, der Weg vorgegeben. Viele waren mit dem gemeinsam erreichten Ergebnis viel glücklicher als mit ihrem ursprünglichen Entwurf.“ Die Arbeit der Experten dient also auch der Qualitätssicherung, wobei sie weniger Diktat als vielmehr zusammen erzielter Konsens sein soll.
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