Rhodos: Von Streunern und abgegebenen Stubentiegern
Die Klosterneuburgerin Brigitte Radl engagiert sich in Sachen Tierschutz auf der griechischen Insel Rhodos.
KLOSTERNEUBURG (mp). "Die Situation in Sachen Tierschutz ist bei uns um vieles besser als in Rhodos. Die Tierschützer dort leiden unter der Wirtschaftskrise Griechenlands", weiß die Klosterneuburgerin Brigitte Radl, die gerade eben erst wieder von der griechischen Insel zurückkehrte. Seit drei Jahren engagiert sich Radl dort ehrenamtlich im Bereich Tierschutz in der Katzenauffangstation "Kalithea Cats".
Wirtschaftliche Situation erschwert die Lage
Nahe der Zufahrt der beliebten Touristenattraktion, den Thermen von Kalithea, leistet sie Hilfe in verschiedenen Bereichen, wie etwa der Koordination oder dem Aufbringen notwendiger Utensilien. "Ich durfte erstmals mit 400,00 € an Spenden, die durch Freunde, Bekannte und einen Spendenaufruf auf Facebook aufgebracht wurden, nach Rhodos fliegen. Dieses Geld wird für Tierarztkosten und die Winterfütterung gebraucht. In einem Monat sind keine Touristen mehr auf der Insel und die Tierschützer wieder auf sich selbst gestellt", erzählt Radl über die herrschenden Umstände. Monetäre Unterstützung von Landsleuten zu erhalten ist aufgrund der wirtschaftlichen Situation des Landes und seiner Bewohner schwierig geworden. "Vielen Einheimischen fehlt einfach das Geld für ihre eigene Existenz. Das ist auch der Grund warum nicht nur Streuner in die Auffangstation gebracht werden, sondern sich die Einheimischen ihrer eigenen Tiere hier entledigen, weil sie die Kosten nicht aufbringen können", meint sie.
Aufklärungsarbeit und Hilfe leisten
Was ihr jedoch besonderes am Herzen liegt ist Reisende darauf aufmerksam zu machen, wie sie mit Tieren in Urlaubsländern umgehen sollen um zu verhindern, dass aus fehlendem Wissen oft Jungtiere zur Katzenauffangstation gebracht werden ohne zu prüfen, ob das Muttertier vielleicht nur auf Futtersuche ist. "Oft verlieben sich auch Touristen in Katzen und wissen nicht, wie vorzugehen ist, um das Tier mit nach Hause nehmen zu dürfen. Dabei helfe ich ihnen", so Radl. Besonders wichtig sind hierbei einen europäischen Impfpass zu beantragen und den Vierbeiner zu entwurmen, zu impfen und zu chipen. Nachdem eine Boardkarte bei der Airline beantragt wurde - die Kosten liegen zwischen rund 40 bis 50 Euro - stellt es kein Problem dar, den haarigen Begleiter mitzunehmen. "Ich konnte in dieser Woche bewirken, dass fünf Katzen einen Lebensmenschen gefunden haben und in ihre neue Heimat reisen durften. Drei davon waren sogenannte "Notfellchen" die normal kaum bis nicht vermittelbar sind", erzählt sie unter anderem von einer blinden Katze, die das Glück hatte von drei Dresdner Touristinnen adoptiert zu werden. "Da bleibt so viel Wärme im Herzen zurück. Ich weiß einfach, dass ich dort helfen kann", ist die Klosterneuburgerin glücklich uns stolz über ihre Mitarbeit.
Noch mehr bewirken
Nächstes Frühjahr ist zudem ein Markt, eine Art "Come Together" der Tierliebhaber, im Garten der Trattoria Castel Nuovo in der Weidlinger Straße geplant. Die Verkaufswaren zahlt sie aus eigener Tasche, der Reinerlös wird als Spedengelder für "Kalithea Cats" verwendet. "Nichts zu tun ist für mich einfach das Falsche", ist Radl überzeugt.
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