Empörung: Fällungen in Weidling
Gerüchte kursieren zum Bau eines Retentionsbecken oder Unholzrechens.
WEIDLING. Empörung herrscht auf Seiten der Bevölkerung und der Ortsgruppe Klosterneuburg des Naturschutzbund Niederösterreich – In Weidling auf Höhe des Gasthaues Rath-Smetana werden derzeit auf Stiftsgrund Baumfällungen durchgeführt. Spekulationen kursieren über das angebliche Entstehen eines Retentionsbeckens oder eines Unholzrechens, einer anderen Art des Hochwasserschutzes. Auch der Ortsgruppe Klosterneuburg kam zu Ohren, dass eben jener Hochwasserschutz bereits in Bau sei. "Totholz und Holz, das bei Starkregen und Sturm im Bach angeschwemmt wird und zu Verklausungen führen kann, soll damit zurückgehalten werden. Ich halte das nicht für notwendig. Natürlich ist es bequemer aber der Preis dafür ist sehr hoch. Bäume, die dort seit 80 Jahren stehen und vielleicht noch 100 Jahre stehen bleiben hätten können sind durch Jugbäume nicht so leicht ersetzbar. Was uns vor allem stört ist die Intransparenz", beschwert sich Ilse Wrbka-Fuchsig der Ortsgruppe Klosterneuburg. Auf sozialen Netzwerken wurde zudem die Vermutung geäußert, dass es sich um ein Retentionsbecken handelt.
Falsche Gerüchte
"Die Fällungen haben damit nichts zu tun. Auch stimmt das Gerücht, es werde ein Retentionsbecken gebaut, nicht. Das Stift Klosterneuburg führt Fällungen aufgrund des Eschentriebsterbens durch, entlang des Weidlingbachs wird im Uferbereich von der Brunnwiese bis zum Nierscher geschlägert. Grund ist die Sicherheit für Spaziergänger", erklärt Gabriele Schuh-Edelmann der Stadtgemeinde Klosterneuburg. In Weidling ist zwar tatsächlich ein Hochwasserschutz – fachbegrifflich Geschiebemanagement und Wildholzrückhalt beziehungsweise Unholzrechen genannt, geplant, aber nicht in dem Ausmaß eines Retentionsbeckens. Das Projekt befindet sich jedoch erst in der Planungsphase. Es gibt noch keinen Zeitplan, auch ist die Finanzierung noch nicht vollends geklärt. "Unter anderem ist das außerdem seit Jahrhunderten praktizierte nachhaltige Forstarbeit", meint Walter Hanzmann des Stift Klosterneuburg, "Der Wald wird gepflegt, außerdem braucht man auch Nutzholz oder woher sollen sonst etwa Holztische kommen. Alles was weggenommen wird, forsten wir aber auch wieder auf."
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