Tierschutzgesetz: "Schweigen ist Kapitulation"

Brigitte Radl mit einer Katze nach der Kastration auf Rhodos. | Foto: privat
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KLOSTERNEUBURG. Tierschützerin Brigitte Radl wandte sich mit einem Brief an Bundeskanzler Kern, Beatrice Aigner vom Tierschutzverein macht sich bei Demonstrationen stark. Das ändert sich mit der eventuellen Gesetzesänderung für Tierhalter.

Kastration: Leicht umgänglich

Neben einem fehlenden Verbot für Rinderanbindungen und Hundehaltung an der Kette sind es auch die Katzenkastrationen, die Tierschützern das Gemüt erregen. Seit April 2016 müssen auch Landwirte ihre Katzen kastrieren lassen, um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. Diese Pflicht wird durch die eventuelle Gesetzesänderung abgeschwächt, sodass sie leicht umgangen werden kann.

Beatrice Aigner vom Tierschutzverein erklärt: "Jeder kann sich dann Züchter nennen. Früher musste man eine Zucht anmelden und sie wurde kontrolliert." Sie befürchtet: "Kommt das Gesetz zum Tragen, haben Tierschützer und Katzenhalter mit Streunerkatzen ein massives Problem." Für Katzenhalter könnte sich einiges ändern, Aigner erklärt: "Durch die vielen Streunerkatzen werden auch Katzenkrankheiten wie Katzenschnupfen oder -seuche verschlimmert. Schützen kann man die eigene Katze dann nur durch regelmäßiges Impfen."

Hohes Krankheitsrisiko

Tierschützerin Brigitte Radl ist nicht nur im österreichischen Tierschutz aktiv, sie ist auch Mitglied bei den "Kalithea cats", einem Kastrationsprojekt auf Rhodos. Sie kennt das Leid: "Kastrationen sind die einzige Möglichkeit, das Tierleid in Griff zu bekommen. Es darf nicht wahr sein, dass mit schwammigen Argumenten Tierqual und Tierleid bei uns legalisiert wird."

Nicht nur das: "Es soll auf einmal wieder erlaubt sein, dass am Land eine Unzahl an Katzenbabys geboren werden und durch Inzucht einem hohen Krankheitsrisiko ausgesetzt sind." Hinzu kommt ihrer Meinung nach, dass "mit Babykatzen nicht zimperlich umgegangen wird. Wenn sie lästig sind, werden sie erschlagen, ertränkt oder erschossen. Unfassbar."

Katzen reißen Wild

Radl hat sich mit einem Brief an Bundeskanzler Christian Kern gewendet, aber "Antwort habe ich keine erhalten." Die Streunerkatzen werden dann aber auch für Jäger Johann Matzinger aus Kierling problematisch: "Es kommt vor, dass Katzen Junghasen und Fasane reißen, das könnte zukünftig schwierig werden." Nichtsdestotrotz sind sich die Tierschützerinnen einig: "Tiere haben keine Stimme, die sie selbst im Kampf gegen Misshandlung und Leid einsetzen können – Wir Menschen haben sehrwohl eine. Schweigen ist Kapitulation."

Zur Sache

Der Klosterneuburger Tierschutzverein gibt im Jahr 15. bis 20.000 Euro für Kastrationen von Streunerkatzen aus.

Weitere Klosterneuburger Artikel zum Thema Tierschutz:
"Katzen-Lady" auf Rhodos: Tierschutz wird Pensionsprojekt
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