Tippery: Beim Shoppen spenden
KLOSTERNEUBURG (mp). Geld zu spenden erzeugt nicht nur das befriedigende Gefühl etwas Gutes getan zu haben, sondern verringert im Normalfall auch das eigene Budget im Börserl - der Grund warum sich viele dann doch zwei Mal überlegen, ob sie sich das leisten können oder überhaupt wollen, denn ein neues Kleidungsstück im Kasten bringt doch auch eine gewisse Befriedigung. Was wäre, wenn man sich aber nicht mehr entscheiden müsste wem man mit dem Geld eine Freude macht?
"Die Idee entstand aus meiner Arbeit mit vielen verschiedenen Vereinen, bedingt durch mein Amt. Außerdem bin ich selbst Mitglied in fünf Vereinen, spende regelmäßig an SOS und engagiere mich für den Sozialmarkt", erklärte Klosterneuburgs Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager zum Entstehen des Projekts tippery.com. Gemeinsam mit Thomas Kren und Florian Mündler startete er das Unternehmen, um mehr Menschen zum Spenden zu bewegen.
Keine Mehrkosten
Das Konzept ist einfach: Wer Online-Shopping in einem der zahlreichen Partnershops betreibt, steigt nicht wie üblich direkt auf die gewünschte Seite ein, sondern über tippery.com. Anschließend wird der Liebelingsverein oder die gemeinnützige Organisation gewählt, dem/der das Geld zugute kommen soll. Für jede Kaufvermittlung erhält tippery.com von der Shopping-Seite eine Prämie in Form eines Prozentsatzes (zwischen 6% und 15%) von dem Betrag, um den man dort eingekauft hat. Davon gehen wiederum 80% - der Rest fließt in Verwaltungskosten - als Sponsorbeiträge an den gewählten Verein oder die Organisation, die dafür das tippery-Logo "zur Dokumentation des Werbeeinsatzes" sichtbar platziert.
"Vereine und Organisationen sowie Sozialprojekte können sich eigenständig auf der Plattform registrieren, um Spenden zu erhalten. Wir enthalten uns jedoch vor, Registrierungen nicht anzunehmen, entsprechen sie nicht dem grundlegenden Gedanken des Unternehmens", erklärt Schmuckenschlager. Auch die Nutzer können sich ein privates Konto anlegen, wenn sie wollen. "Tippery.com kann aber auch ohne Anmeldung verwendet werden. Die User sollen sich nicht in ihrem Kaufverhalten verfolgt fühlen", meint er, "Das beste daran ist jedoch, dass für für die Nutzer keine Mehrkosten entstehen. Sie bezahlen den gleichen Betrag für ihre Einkäufe, mit dem Unterschied, dass sie gleichzeitig ihren Lieblingsverein oder eine Organisation unterstützen. So können natürlich auch die Vereine selber ihre Einkäufe über diesen Weg tätigen und damit die Vereinskassa aufbessern."
Spendentopf
Als Partnershops konnten bislang nicht nur Internet-Riesen wie Ebay oder Amazon gewonnen werden, sondern auch viele große und kleinere Plattformen aller Art. Statt durch das Aufwenden des privaten Vermögens kann so nur durch ein paar wenige Mausklicks mehr ein kleiner Beitrag geleistet werden. "Manchmal kommt es vor - wie beispielsweise beim Einkauf über Amazon - dass Unternehmen keine Zuordnung der Spendenbeträge ermöglichen. Das Geld bleibt dann natürlich nicht bei uns, sondern wird in einem tippery-Spendentopf zusammengefasst, der nicht nur für registrierte Organisationen, sondern ebenso als Hilfeleistungen bei schicksalhaften Ereignissen ausgeschüttet wird", erklärt Schmuckenschlager.
Realisiert wird das Projekt mit Hilfe der Firma apptec - denn in Zukunft soll die Plattform, die derzeit nur als Website abrufbar ist, auch als Mobil-Version und als Handy-App verfügbar sein. Tippery.com steckt noch in den Kinderschuhen - die BK Dukes sind zu Testzwecken im Moment der einzige registrierte Verein - die Initiatoren hoffen jedoch, dass das Unternehmen bald eine größere Reichweite haben wird.
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