Lärmschutzinitiative Langenzersdorf
Bürger und Gemeinde kämpfen für 80er auf der A22
Mittlerweile ist es zwei Jahre her, dass sich die Lärmschutzinitiative Langenzersdorf zusammengefunden hat. 80 km/h auf der Donauufer-Autobahn, das wollte man, unterstützt durch die politischen Kräfte Langenzersdorfs, erreichen. Kürzlich beschloss der Gemeinderat erneut eine Resolution, um dem erklärten Ziel, das Lärm- und Luftverschmutzungsgeplagten helfen soll, einen Schritt näher zu kommen.
BEZIRK KORNEUBURG | LANGENZERSDORF. Rund 1.000 Unterschriften wurden bereits gesammelt. 130 auf der Autobahn zu fahren, scheint vielen dann doch wichtiger zu sein, als die Beeinträchtigung der Lebensqualität anderer. Davon lassen sich Bürger und Politiker aber nicht abschrecken und kämpfen weiter – für eine Geschwindigkeitsreduktion auf der A22, für regelmäßige Luft- und Lärmmessungen. Denn schließlich benutzen mittlerweile bis zu 90.000 Fahrzeuge am Tag die Donauufer-Autobahn, ein großer Prozentsatz davon LKWs.
Erste Erfolge
Trotz fehlender Unterstützung, nicht zuletzt von Seiten des Ministeriums, was aber sicherlich auch einem Ministerwechsel in den letzten zwei Jahren geschuldet war, freut man sich in der Lärmschutzinitiative über einige Erfolge: So wurde im Gemeindegebiet eine Luftgütemessstation des Landes NÖ für zwei Jahre aufgestellt. Zudem konnte mit einem Gutachten eines beeideten Sachverständigen nachgewiesen werden, dass die derzeit bestehende Lärmschutzwand schon bei der Errichtung fehlerhaft montiert wurde und sich diese derzeit in einem renovierungsbedürftigen Zustand befindet. "Die ASFINAG prüft derzeit die vorhandenen Optionen, um eine dem Stand der Technik und der gesetzlichen Bestimmungen entsprechende Sanierung oder auch den Ausbau der Lärmschutzwand durchzuführen", weiß Paul Dietachmair-Fried, der gemeinsam mit Siegfried Kruder die Initiative gegründet hat.
Bürger zweiter Klasse?
Warten und Geduld haben, das heißt es für die Langenzersdorfer Bürger und auch die Politiker, die sie unterstützen. Und mittlerweile stellt man sich immer wieder die Frage: "Sind die Bürger von Niederösterreich Einwohner zweiter Klasse, die die derzeitige untragbare Situation hinnehmen müssen?" Denn in Wien habe man auf allen Autobahnen und Schnellstraßen ein Tempolimit von 80 km/h durchgesetzt, um die Bürger von Lärm, Schadstoffen und Staub zu schützen.
Wind und Nebel
Von Vorteil habe sich das heurige Winterwetter gezeigt, wie Dietachmair-Fried berichtet. "Es gab kaum die gefürchteten Nebeltage ohne Wind, wodurch sich ein positives Messverhalten bei den Schadstoffen abzeichnete. Leider wirkt sich aber der Wind, der in Langenzersdorf zu 70 Prozent aus dem Westen und somit über die A22 in Richtung Gemeinde weht, negativ auf den Schallpegel aus." Und der Langenzersdorfer ist überzeugt: "Heute würde eine A22 so sicher nicht mehr genehmigt werden und man sieht an der S1, wie man solche Projekte auch umweltverträglich gestalten kann."
Die Resolution
Einigkeit über die Dringlichkeit zu Handeln herrscht auch im Gemeinderat der Hanakgemeinde. So will man erneut beim Bundeministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie für eine 80 km/h-Beschränkung auf der A22 von der Landesgrenze Wien bis zur Gemeindegrenze Langenzersdorf in beide Fahrtrichtungen eintreten. Zudem will man der ASFINAG abverlangen, die kaputte Lärmschutzwand umgehend zu sanieren.
Würde sich in beiden Punkten heuer nichts bewegen, schrecke man auch vor "öffentlichkeitswirksamen Aktionen" nicht zurück.
Mehr Details nachlesen und intensiver ins Thema eintauchen:
"Wir wollen wieder atmen!"
"Feinstaub kostet Lebenszeit"
"Kämpfen für saubere Luft"
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