Der Winter ist noch nicht besiegt
Der Frost-Frühling scheint vorbei, doch die Statistik zeigt: Der Schnee kann jederzeit zurückkommen.
BEZIRK (fd). Eis und Schnee hatten den Bezirk heuer eine gefühlte Ewigkeit im Griff. Nun scheint der Winter aber endgültig am Rückzug. Die Bezirksblätter sprachen mit Wetterexperten Dieter Mayer von der Uni Wien. Der meint: Schnee ist im Bezirk Korneuburg bis in den Mai möglich. Aber auch lokale „Wetterexperten“ raten von zu früher Euphorie ab, denn nach dem 100-jährigen Kalender wird heuer der Frühling auf sich warten lassen.
Der 100-jährige Kalender
Viele Wetterprognosen werden auf den sogenannten hundertjährigen Kalender, welcher sich vor allem der Wetterauswirkungen in der Landwirtschaft widmet, zurück geführt. Wobei der Titel "100-jähriger Kalender" nicht korrekt ist. Denn mit hundert Jahren hat der von dem deutschen Abt Mauritius Knauer durch Wetterbeobachtungen erstellte und im Jahr 1701 erstmals gedruckte 100-Jährige nichts zu tun. Knauer hat die Meteorologie vorweg genommen.
Ein Venus Jahr
Die Großwetterlagen wiederholen sich, in groben Zügen gesehen, alle sieben Jahre, wobei jedes einem Planeten zugeordnet wird. Die Herrschaft von Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus, Merkur oder Mond beginnt jeweils am 21. März und endet am 20. März des Folgejahres. Das Jahr 2018 ist nach Abt Knauer ein sogenanntes Venus Jahr. "Ein Venus Jahr steht in erster Linie für einen lang anhaltenden Winter beziehungsweise späten Frühling", erklärt ein als "Wetterfrosch" bekannter Landwirt aus Niederrußbach. "Nicht nur dass immer bei zunehmenden Mond die Temperaturen sinken werden, müssen wir davon ausgehen, dass es bei uns so etwa bis Mitte April noch einmal kalt mit Schnee und Eis werden kann." Dieser Prognose stehen allerdings einige profissionelle Wetterprognosen, wie die von "Accu Weather", entgegen. Hier werden Apriltemperaturen von mindesten zwölf bis maximal 23 Grad genannt.
Prognose laut Rauhnächte
Die Rauhnächte – vom 25. Dezember bis einschließlich 5. Januar – zeigen nach alter Überlieferung das Wetter des folgenden Jahres an. Sie heißen auch die „12 Tage und Nächte zwischen den Jahren“. Eine exakte Vorhersage ist natürlich auch damit nicht möglich, aber im großen und ganzen haben diese über jahrhundertelange Beobachtungen und Aufzeichnungen entstandenen Regeln auch in Zeiten von Klimawandel und High-Tech ihre Berechtigung. Nach den Aufzeichnungen aus 2017 sollte der April auch eher winterlich sein. Wer letztendlich recht hat, werden wir am ersten Mai wissen. Wie auch immer, eines ist sicher: Eine hundertprozentige Vorhersage gibt es nicht und das ist vermutlich auch gut so.
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