Korneuburg / Hagenbrunn

„Meckerei macht Schule“

Seit März 2022 schickt die Volksschule 2 Korneuburg ihre Schulklassen in den Ziegen-Erlebnishof „Die Meckerei“ in Hagenbrunn. Unterstützt von der Pflegeagentur GUTBETREUT.AT dürfen die Kinder unter freiem Himmel den verantwortungsvollen Umgang mit Tieren erlernen und deren Verhalten studieren. Auch Menschen in häuslicher Pflege kommen gemeinsam mit ihren BetreuerInnen in die Meckerei. Sie freuen sich auf den Austausch mit den Kindern, den die Ziegen in Schwung bringen.

KORNEUBURG/HAGENBRUNN. „Wir freuen uns sehr darüber, mit unseren Klassen auch heuer wieder bereichernde Outdoor-Aktivitäten unternehmen zu dürfen“, sagt Andrea Zöchling, Direktorin der Volksschule 2 Korneuburg.

„Dank der Unterstützung von GUTBETREUT.AT können wir das tiergestützte Erlebnisangebot am Ziegenhof ‚Die Meckerei‘ nutzen. Das bringt viel Abwechslung in die Unterrichtsroutinen, festigt die Klassengemeinschaften und stärkt das Selbstvertrauen der Kinder, wenn sie für sich und andere Lebewesen Verantwortung übernehmen müssen“

, erläutert die Pädagogin.

Darum geht's

Jede Klasse der Volksschule 2 verbringt mit den Lehrkräften einen Unterrichtstag in der „Meckerei“ – unter freiem Himmel. Sie lernen, die kommunikativen Signale und Stimmungen der Ziegen zu deuten, deren Bedürfnisse zu verstehen – und sie durchstreifen mit ihnen die Umgebung am Bisamberg.

„Die Feedbacks auf die Ziegenabenteuer sind überwältigend, sowohl jene der Kinder als auch jene der PädagogInnen“

, so Zöchling.

Verantwortung, Freude, Entspannung, Bewegung

Die SchülerInnen wechseln einander bei der Betreuung und Beaufsichtigung der Ziegen ab. Sie übernehmen Tätigkeiten wie Striegeln, Kämmen und Ausmisten. Linda Gröbl ist Pädagogin, Expertin für tiergestützte Therapie und Betreiberin der „Meckerei“ in der Gemeinde Hagenbrunn. Die Wirkung der Ziegen auf Menschen beschreibt sie so: „Ziegen sind in der Lage durch ihre soziale Art unsere Gemütslage zu spiegeln und haben einen besonders hohen Motivationscharakter. Fertigkeiten können deshalb durch Tierkontakte gezielt gefördert werden. Daneben bringen Tiere einfach auch viel Freude und Entspannung in den Alltag und tragen nachweislich zur Lebensqualität von uns Menschen bei.“

„Der Hauptgrund, warum wir als Unternehmen im Pflegebereich Outdoor-pädagogische Initiativen unterstützen, ist simpel“, sagt Margit Hermentin, Gründerin von GUTBETREUT.AT, der Korneuburger Vermittlungsagentur für 24-Stunden-Betreuung. „Bewegung unter freiem Himmel kommt im Schulalltag bisweilen zu kurz. Sie stärkt jedoch die Muskulatur, fördert Koordination und Konzentration. Das macht sich im Alter durch eine später beginnende Pflegebedürftigkeit bezahlt“, so Hermentin.

Mit den Ziegen mache die Bewegung an der frischen Luft besonders viel Spaß. Sie seien charakterstarke Tiere mit Gemeinschaftssinn, meint Hermentin.

„Sie meckern nicht ohne Grund, sondern artikulieren damit ihre unmittelbaren Bedürfnisse. Auch unter Menschen ist Meckern besser, als sich stillschweigend alles gefallen zu lassen oder Konflikte gewaltsam auszutragen. Wenn die Kinder diese Botschaft vom Tag in der ‚Meckerei‘ mit nach Hause nehmen können, freue ich mich sehr.“