40 Jahre Behindertenhilfe Bezirk Korneuburg
Mit dem Fuhrpark sechsmal die Erde umrundet
7,5 Millionen Kilometer – die stolze Leistung spulten die Autos der Behindertenhilfe in 40 Jahren herunter.
BEZIRK KORNEUBURG. "Es ist eine logistische Meisterleistung und zwar jeden Tag", lacht Johannes Hofer, Direktor der Behindertenhilfe Bezirk Korneuburg. Da kann nur ein ausgeklügelter Fahrtenplan helfen, um dafür zu sorgen, dass jeden Tag jeder genau dort ankommt, wo er hin muss. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass der 16 Autos zählende Fuhrpark im Jahr rund sechsmal die Erde umrundet und dabei stolze 240.000 km zurücklegt.
Los geht es bereits um 7:30 Uhr. Da werden die Anvertrauten von zu Hause abgeholt und in die Wohnhäuser beziehungsweise Tagesstätten nach Oberrohrbach und Stockerau gebracht. Auch das Essen auf Rädern, 75 Portionen werden täglich frisch gekocht, will ausgeliefert werden. "Dann gibt es natürlich auch noch alltägliche Fahrten, etwa zum Arzt, zum Einkaufen, in die Apotheke, zur Therapie oder zum Friseur", erzählt Direktor Hofer. Stillstand gibt es auch am Nachmittag keinen. Da werden Ausflüge gemacht, Freizeitaktivitäten gestartet und natürlich auch jene Anvertrauten, die zu Hause wohnen, wieder dorthin zurück gebracht.
Sozialer Aspekt
Und wer fährt eigentlich? Die Betreuer selbst, die sich in einem Wochenzyklus abwechseln. Hilfe und Unterstützung bekommen sie dabei von den Anvertrauten, die etwa im Rahmen des Essens auf Rädern mit dabei sind. "Das bietet zum einen eine sinnvollen Beschäftigung und gibt unseren Anvertrauten das Gefühl, etwas für die Gemeinschaft zu leisten", erzählt Hofer. Dabei ist vor allem der Kontakt zu den Menschen, ein kurzes Gespräch hie und da und das Bewusstsein, etwas Wertvolles beizutragen unverzichtbarer Mehrwert.
Große Herausforderung
Den Fuhrpark in Schuss zu halten, ist jedoch nicht nur eine logistische Herausforderung. Er will und muss natürlich auch finanziert werden. "Ohne die zahlreichen Spenden treuer Unterstützer wäre das nicht möglich", erklärt Hofer. Und weil es immer Optimierungsbedarf gibt, befasst sich derzeit sogar Zivildiener Michael Neugebauer im Rahmen seiner Maturaarbeit damit. "Ich untersuche, wie man den Fahrtendienst und das Fuhrparkmanagement optimieren kann."
Und weil viele angefahrene Ziele in der näheren Umgebung liegen, denkt man auch bei der Behindertenhilfe schon über die Elektrifizierung des Fuhrparkes nach. E-Autos würden sich für viele zurückgelegte Distanzen anbieten, auch die Dachflächen in Oberrohrbach und Stockerau wären für PV-Anlagen durchaus geeignet. Aber das ist "noch ein wenig Zukunftsmusik", wie Hofer erklärt.
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