Vor 100 Jahren
Vor 100 Jahren in der Zeitung: 25. Oktober 1918
Vor 100 Jahren schrieb die Wochen-Zeitung für das Viertel unter dem Manhartsberge:
"Einbruch ins Armenhaus. Nachts zum 13. Oktober drangen bisher unbekannte Einbrecher in die unteren Räume des hiesigen Bezirksarmenhauses ein. Aus der Sakristei, mehreren Zimmern und der Küche wurden die verschiedensten Sachen, Tischtücher, Servietten, Bettdecken, ein Pelzmantel, Schuhe, Porzellan, silberne Gegenstände usw. im Gesamtwerte von weit über 900 K gestohlen. Der derzeitige Wert des gestohlenen Gutes, das aus Friedenszeiten stammt, dürfte mehrere tausend Kronen betragen. Die Diebe haben nur das Wertvollste mitgenommen."
"Ernste Zeiten. Ueberaus ernst sind die Zeiten. Schwer lastet der Druck der wirtschaftlichen Not auf uns. Krankheiten und Sorgen haben sich gegen die verblendete Menschheit verschworen. Auch in unserer Stadt hat der unheilbringende Krieg viel Böses angestiftet, mancher tapfere treue Sohn der Stadt kehrt nicht wieder und was noch daheim ist, kann morgen schon sein Leben lassen. Denn eine heimtückische Krankheit hat sich hier eingeniestet, die berüchtigte spanische Grippe. In der letzten Zeit hat sie man junges, blühendes Leben zum Opfer sich auserkoren. Kurz nacheinander sind, um einige schwere Fälle herauszustreichen, bekannte Korneuburger Familien davon betroffen worden. Res.-Oberleutnant Haberl ist nacht ganz kurzem Leiden an dieser Krankheit gestorben, der junge, hoffnungsvolle Sohn des hiesigen Beamten der k. k. Bezirkshauptmannschaft des Herrn Ullmann, der 18jährige Obergymnasiast U., wurde zu Grabe getragen usw. Auch vom Kriegsschauplatze kommt eine schlimme Nachricht, die insbesondere in den deutschen Kreisen Wehmut finden wird. Der k. k. Postassistent Fritz Knobloch eines k. u. k. Feldpostamtes in Italien ist der Grippe erlegen. Die Schulen bleiben bis 5. November geschlossen. – Wahrlich, es sind schlimme Zeiten; eine baldige Besserung derselben wäre schon höchst notwendig."
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