NÖ Landtagswahl 2023
FPÖ-Politikerin prangert an: "Udo Landbauer ist machtgeil"
Für Aufsehen sorgte heute ein Video von Ina Aigner, FPÖ-Landtagsabgeordnete und Gemeinderätin in Leobendorf. Darin wendet sie sich von einer Landbauer-geführten FPÖ NÖ ab und spricht sich für eine Stimme für Johanna Mikl-Leitner aus.
BEZIRK KORNEUBURG. Die Entscheidung, mit ihrem Anliegen an die Öffentlichkeit zu gehen, habe sie sich nicht leicht gemacht. "Aber ich will die Wahrheit sagen", erzählt Ina Aigner. So sei die FPÖ Niederösterreich nicht mehr die, die sie unter Landesrat Gottfried Waldhäusl war. "Ich wollte immer etwas bewegen. Unter der Führung von Udo Landbauer ist und war das aber leider nicht möglich." Andere Meinungen und Ideen seien weder akzeptiert noch unterstützt worden. Landbauer sei zudem überheblich, arrogant und machtgeil. Außerdem habe sich der Wahlkampf allein auf das Anpatzen der Mitbewerber konzentriert, das Schreien von Hassparolen. "Die Aufgabe der Politik ist es, für die Niederösterreicher zu arbeiten. Das geht aber nur, wenn man sich gemeinsam an einen Tisch setzt und gemeinsam Lösungen erarbeitet", führt die FPÖ-Politikerin weiter aus.
Genau dazu sei Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bereit. "Und das will ich unterstützen", stellt Ina Aigner klar.
Landbauer kontert nüchtern
Wie der ORF NÖ berichtet, habe für Landbauer und auch die FPÖ im Bezirk Korneuburg Ina Aigner schon lange keine Rolle mehr gespielt. Auch als Bezirksparteiobfrau sei sie heuer von Korneuburgs Gemeinderat Hubert Keyl abgelöst worden. "Reisende soll man nicht aufhalten", richtet Landbauer der Hetzmannsdorfer Politikerin über die Medien aus.
Eigenwillig, so bezeichnet Keyl die Aktion Aigners. Er wünsche ihr persönlich viel Glück, darüber hinaus hätte sei dies "keine besondere Geschichte für uns". Mit einem weiteren Verbleib Aigners in der Partei rechne er nicht, "aber das in Landessache".
Mail-Acount schon deaktiviert
Keine Stunde nach Veröffentlichung des Videos, wurde der FPÖ-Mail-Acount von Ina Aigner auch schon gesperrt. "Ich gehe zu 100 Prozent davon aus, aus der Partei ausgeschlossen zu werden", sagt Aigner. Selbst austreten würde sie nie, der freiheitliche Gedanke sei zutiefst der ihre. Allein mit der Führung der Partei durch Udo Landbauer und das Team um ihn herum sei sie nicht einverstanden. "Mit einer solch aggressiven Politik möchte ich nichts zu tun haben. Und ein Argument wird nicht besser, wenn man es lauter rausschreit."
Und noch eines stellt Aigner klar: "Ich wurde heuer als Bezirksobfrau nicht abgewählt, ich habe dafür nicht mehr kandidiert." Dem Leobendorfer Gemeinderat wird sie auch weiterhin erhalten bleiben, dann als freie Mandatarin.
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