Stadterneuerung
STERNschnuppe Stockerau
Der negative Eindruck des ersten Bürgerbeteiligungstreffens wurde beim zweiten Treffen verstärkt.
BEZIRK KORNEUBURG | STOCKERAU. Der Komödientitel "Viel Lärm um nichts" von William Shakespeare feiert in Stockerau ein gar nicht fröhliches Comeback.
Probleme nicht erkannt
Schon bei der Auftaktveranstaltung zeigten sich nicht wenige Teilnehmer gelinde gesagt verwundert über die vorgebrachte Erfolgsbilanz von STERN in anderen Städten. So wurden als Beispiele die Gründung eines Vereines der Kulturszene, die Erweiterung eines Fahrradmuseums oder die Erstellung eines Eltern-Kind-Kalenders sowie die Schaffung eines Skaterplatzes vorgebracht. Bei allem Wohlwollen, die meisten Teilnehmer sind der Meinung, dass es in Stockerau andere und vor allem wichtigere Probleme zu lösen gibt.
Jeder für alles
Nicht nur, dass die vier Themenkreise fix vorgegeben wurden, gab beziehungsweise gibt es auch (angeblich) keine Möglichkeit zur Erweiterung oder zumindest einer Umstrukturierung. "Im Sinne einer Bürgerbeteiligung schon prinzipiell fragwürdig, wurde diese Vorgabe noch getoppt. Die Anwesenden wurden nach Sitzplatz in vier Gruppen geteilt, nicht nach Interessen oder Beruf beziehungsweise Fachwissen, sondern jede Gruppe musste jedes Thema bearbeiten", ärgert sich ein an und für sich mitarbeitswilliger Stockerauer, weshalb er das zweite Treffen auch vorzeitig verließ.
Nächster Termin irgendwann
Zu den vom ersten Treffen verbliebenen 20 Teilnehmern gesellten sich zwar rund 30 neue dazu, doch auch diese wurden gleich wieder desillusioniert. "Das nächste Treffen ist irgendwann im Herbst", ist sicher keine motivierende Zukunftsaussicht. Die Ankündigung von Regionalberater Andreas Eichler, bis dahin ein Konzept zu schreiben, welches dann im Herbst der Gemeinderat beschließen soll, führt zwangsweise zu der Frage, welches Konzept nach nur zwei Treffen erstellt werden kann.
Bürgermeisterin Andrea Völkl schließt nicht aus, dass es zu "Anpassungen" kommt. "Nach nur zwei Treffen kann es natürlich noch kein Ergebnis geben, ein Konzept zur Weiterarbeit ist allerdings auf jeden Fall zielführend", erklärt Völkl. "Und das bei den Themen und Gruppengesprächen Rahmen gesetzt werden müssen, ist wohl auch nachvollziehbar", meint sie. "Außerdem steht es jedem Bürger nach wie vor offen, Wünsche und Anregungen bei der Stadtverwaltung einzubringen."
Ein langwieriger Prozess
Prinzipiell sieht Völkl in STERN eine große Chance, die Stadt Stockerau lebenswerter zu gestalten. "Aber das ist ein langwieriger Prozess, die Aktion jetzt schon als gescheitert zu erklären, ist sehr kurzsichtig."
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