"Stromernte" am Feld unerwünscht
Öko-Strom von der Anlage auf der Wiese hat in Klein-Engersdorf keinen leichten Start.
BISAMBERG/KLEIN-ENGERSDORF (km/sz). Seit rund einem Jahr engagiert sich der „Verein für Energie-Autarkie“ in Bisamberg. Allen voran ist es Obmann Herbert Starmühler, der möglichst viele Befürworter für erneuerbare Energien gewinnen will, um den Ort in naher Zukunft energieautark und unabhängiger von meist teuren Energieanbietern zu machen. Ein leichtes Los hat er freilich nicht, denn Bgm. Dorothea Schittenhelm ist in dieser Angelegenheit nicht unbedingt sehr gesprächsbereit.
Öko-Energie vom Dach
Bereits die erste Idee des Vereins, auf dem Dach des momentan in Umbau befindlichen Florian Berndl-Bades eine Gemeinschafts-Fotovoltaikanlage zu errichten, wurde von der Bürgermeisterin vom Tisch gefegt. Mit durchaus nachvollziehbaren Argumenten finanzieller Natur. „Beim Berndl-Bad ist die Entscheidung bereits vor einem dreiviertel Jahr gefallen. Statt einer Fotovoltaikanlage werden auf dem Dach des Bades mobile Solarmatten zur Warmwasseraufbereitung montiert“, erklärt Schittenhelm.
1.700 Paneele am Feld
Da das Berndl-Bad für den Verein eine energetische Sackgasse war, suchte man nach einer Alternative. Diese fand man in Form eines Feldes in Klein-Engersdorf, genauer gesagt im Bereich hinter dem Kindergarten. Das Feld wurde bereits von Starmühler selbst vom Besitzer gepachtet und ein Plan für die Errichtung einer Fotovoltaikanlage beim Land NÖ eingereicht. „Wir planen auf einer Fläche von rund einem Hektar rund 1.700 Paneele aufzustellen, die insgesamt 400 kW Strom erzeugen“, erklärt Starmühler. Auch die Beteiligung der BürgerInnen ist nach wie vor geplant. Laut Starmühler ein Projekt, dass sich großer Beliebtheit erfreut.
Nicht so bei Bürgermeisterin Schittenhelm, die bei der zuständigen Behörde bereits Einspruch gegen das Fotovoltaik-Gemeinschaftsprojekt erhoben hat. „Das ist das letzte Grün in diesem Bereich und außerdem ein Wildwechsel-Gebiet“, so die Argumente.
„Es ist sehr schade, dass die Bürgermeisterin unser Projekt beeinsprucht, zudem sie selbst ein energieunabhängiges Bisamberg propagiert“, stellt Starmühler fest. „Es überrascht uns nicht, aber es enttäuscht uns sehr. Aber die Gemeinde ist in diesem Fall schlussendlich nicht die Instanz, die über den Bau der Anlage zu entscheiden hat.“
Man darf nun auf die Entscheidung des Landes Niederösterreich gespannt sein.
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