Ansturm auf die Kurzarbeit
10,6 Millionen im Bezirk Korneuburg bewilligt
Die Corona-Krise bringt für den NÖ Arbeitsmarkt historische Höchststände. Nach Rekordarbeitslosigkeit folgt ein Ansturm auf Kurzarbeit durch die NÖ Unternehmen. Mit 13. April hat das AMS 10,6 Millionen Euro für Kurzarbeitsbeihilfen im Bezirk Korneuburg bewilligt.
BEZIRK KORNEUBURG. Mit Ausbruch der Corona-Krise Mitte März ist die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk Korneuburg um 1.335 Personen gestiegen. Mittlerweile, Stand 13. April, hat das AMS die Kurzarbeitsbeihilfe für 1.328 Arbeitskräfte im Bezirk bewilligt. "Die Zahl der Anträge ist noch nicht abgearbeitet und es kommen täglich weitere Ansuchen herein", erklärt der AMS-Chef Manfred Nowak die aktuelle Lage. Betriebe, die Kurzarbeit beim AMS beantragt haben, können bereits in Kurzarbeit arbeiten. Die Bewilligung durch das AMS erfolgt im Nachhinein.
Prognose: Jeder Dritte in Kurzarbeit
Das AMS geht davon aus, dass 150.000 bis 200.000 Beschäftigte in Niederösterreich während der Corona-Krise in Kurzarbeit sein werden. Das ist etwa jeder vierte bis dritte Beschäftigte. Für Nowak lautet das Motto: "Über jede Person, die nicht arbeitslos wird, sondern stattdessen in Kurzarbeit geht, bin ich froh. Es bedeutet weniger persönliches Leid, mehr Einkommen, mehr Kaufkraft und Sicherheit für die Betriebe, wenn sie nach der Krise wieder durchstarten."
Das neue Kurzarbeitsmodell garantiert den Arbeitnehmern zwischen 90 und 80 Prozent ihres bisherigen Nettogehaltes. Diese Ersatzleistung ist damit deutlich höher als der Arbeitslosengeldbezug. Arbeitgeber bekommen die ausgefallene Arbeitszeit vom AMS pauschal ersetzt.
Bearbeitung mit aller Kraft
Niederösterreichweit arbeiten bereits 138.017 Arbeitskräfte in 9.000 niederösterreichischen Unternehmen in Kurzarbeit. Das sind tausendmal mehr Anträge als normalerweise und hundertmal mehr binnen weniger Wochen als während der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 innerhalb eines ganzen Jahres. Das AMS NÖ hat daher seine Personalressourcen in zwei Kernbereichen gebündelt: in der Existenzsicherung für Arbeitsuchende und der Begleitung der Unternehmen durch die Corona-Krise.
Täglich werden etwa 500 Anträge bewilligt. "Wir arbeiten auf Hochdruck, aber jedem Fall geht natürlich eine präzise Prüfung voran. Viele Anträge sind leider lückenhaft, woraus jede Menge Rückfragen entstehen. Das verzögert die Bearbeitung", so Manfred Nowak.
Auf jedem Fall bittet das AMS NÖ die betroffenen Unternehmen um Geduld und verspricht: "Kein Antrag geht verloren, niemand braucht sich sorgen, Geld zu verlieren!"
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.