„Das gesunde Maß geht verloren“
Österreichs und Deutschlands Tabaktrafikanten gehen auf die Barrikaden, auch in Korneuburg wird protestiert
KORNEUBURG - Es ist die Vorgehensweise der EU, wie diese eine Volksbefragung durchführt, gegen die sich die Protestaktionen der Tabaktrafikanten in Österreich und Deutschland richten. Auch in Korneuburg wird demonstriert, wie es nach EU-Vorschrift ablaufen sollte.
Die Regale sind einheitlich weiß, KundInnen schütteln verständnislos den Kopf – so ging es vergangenen Samstag in der Trafik von Gabriele Karanz, Landesgremialobfrau der Tabaktrafikanten, zu. Der Grund: Man veranschaulichte, was laut EU umgesetzt werden sollte. „Alle Zigaretten sollen einheitlich weiß verpackt werden mit großen Schockbildern auf der Rückseite“, erklärt Karanz. „Der Verkauf soll nur mehr verdeckt erfolgen und sämtliche unterschiedliche Geschmacksrichtungen sollen verboten werden.“ Zusätzlich sollen auch noch alle Zigarettenautomaten von der Bildfläche verschwinden, wie es ab 1. 1. 2011 bereits in England der Fall sein wird.
Zu genau diesen Punkten führt die EU seit geraumer Zeit eine Volksbefragung durch. Und exakt hier setzt der Protest der Tabaktrafikanten an: „Die Volksbefragung wird nur über das Internet durchgeführt, ist in Wirtschaftsenglisch verfasst und wer nach ca. 20 Minuten nicht alle 13 Seiten durchgelesen hat, der fliegt einfach aus der Befragung raus“, ist Karanz über die Vorgehensweise empört. „Es wird so schwierig gemacht, an der Befragung teilzunehmen, dass schon von vornherein ein Großteil der Bevölkerung ausgeschlossen ist.“ Nun machen die Trafikanten selbst mobil und sammeln Unterschriften. Noch bis 17. Dezember 2010 kann man seiner Meinung Ausdruck verleihen.
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