Zum Heimischen greifen
Erdäpfel-Heurigenernte in NÖ gestartet
Aufgrund der kühlen Temperaturen im Frühjahr hat sich der Erntebeginn der "Heurigen" dieses Jahr nach hinten verschoben. Ab-Hof gab es die ersten bereits Ende Mai. Nun ist die Ernste voll im Gange und die echten, österreichischen "Heurigen" sind auch in Supermärkten erhältlich.
NIEDERÖSTERREICH | BEZIRK KORNEUBURG. Obwohl die Ernste später begonnen hat, standen den Österreichern jeder Zeit heimische Erdäpfeln zur Verfügung – zum einen Dank guter Erträge im Vorjahr und den durch Corona bedingten Ausfall in der Gastronomie, der volle Lagerbestände zur Folge hatte. "Wir Bäuerinnen und Bauern produzieren Lebensmittel in bester Qualität und nach höchsten Standards und sichern damit die Versorgung in unserem Land. Darauf können sich die Menschen verlassen und das soll auch honoriert werden. Wir haben im Frühjahr drauf gepocht, im Handel ausschließlich heimische Erdäpfel anzubieten – mit Erfolg", erklärt der Steinabrunner Lorenz Mayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer NÖ.
Konsument hat wichtige Rolle
So hat der Handel die Importe von Frühkartoffeln deutlich reduziert, die Discounter Hofer und Lidl haben sogar komplett darauf verzichtet. "Eine wichtige Rolle spielen selbstverständlich auch die Konsumenten. Sie sind der heimischen Landwirtschaft treu geblieben und haben im Supermarktregal zu österreichischen Erdäpfeln gegriffen", freut sich Franz Wanzenböck aus Zissernsdorf, Obmann der InteressenGemeinschaft Erdäpfelbau (IGE) und er fügt hinzu: "Wer zu heimischen Produkten greift, unterstützt damit gleichzeitig unsere bäuerlichen Familienbetriebe."
Hohe Kosten durch Lagerung
Um die Versorgung in einem so außergewöhnlichen Jahr sicherzustellen, haben die Landwirte einen deutlichen finanziellen Mehraufwand auf sich genommen, erklärt man bei der Landwirtschaftskammer. So sei beste Qualität bis zum Saisonende nur mit professioneller Kühlung der Erdäpfel möglich. Diese Art der Lagerung sei allerdings mit höheren Kosten für die landwirtschaftlichen Betriebe verbunden. Und es ist genau dieser Mehraufwand, der nun abgegolten werden müsse, so die IGE, die entsprechende Erzeugerpreise für die Erdäpfelbauern fordert. So müsse für jeden in der Wertschöpfungskette sowie für Zwischenhändler und den Einzelhandel genug übrig bleiben. Wichtig sei jedoch, dass die Verteilung der Margen fair erfolgt und die Produktionskosten abgedeckt werden.
Dünne Schale und feiner Geschmack
Und wie schmecken nun die heurigen Erdäpfel? Besonders fein! Die "echten Österreicher" punkten mit dünner Schale und wenig Aufwand in der Küche, da sie, im Unterschied zu den Frühkartoffeln aus Mittelmeerländern, die bereits im Winter zu uns kommen, ungeschält gegessen werden können. "Die Konsumenten schauen immer genauer auf die regionale Produktion und schätzen den frischen Geschmack unserer Heurigen besonders. Das ist eine Partnerschaft, die sowohl für die Landwirte als auch die Konsumenten wertvoll ist", sind sich Mayr und Wanzenböck einig.
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