So sollen Alltagsbegleiter helfen
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrätin Barbara Schwarz präsentierten das Berufsbild des Alltagsbegleiters.
BEZIRK KORNEUBURG / NIEDERÖSTERREICH. Ältere Menschen sollen länger in ihren eigenen vier Wänden bleiben können, auch wenn es alleine nicht mehr geht. Mit dem neuen Berufsbild der "Alltagsbegleiter" wollen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrätin Barbara Schwarz dies möglich machen. So solle es stationäre Betreuung nur dann geben, wenn es wirklich nicht mehr anders geht. Und weil Niederösterreich, so Mikl-Leitner, der Vorreiter in Sachen neuer und innovativer Betreuungsmethoden sei, habe man das Konzept der Alltagsbetreuer erarbeitet.
Das sagen Hilfswerk, Volkshilfe & Co. dazu
"Es ist ein völlig neues Berufsbild, das Menschen einige Stunden am Tag in ihrem Alltag begleitet", erklärt Michaela Hinterholzer, Präsidentin des NÖ Hilfswerkes. "Der Bedarf ist mit Sicherheit gegeben. Die erste Herausforderung wird sein, geeignetes Personal zu finden, das in diesem Bereich arbeiten möchte."
Auch Volkshilfe NÖ-Geschäftsführer Gregor Tomschizek begrüßt die Initiative in Sachen Betreuung. "Grundsätzlich ist die Versorgungslage in NÖ sowohl im stationären als auch im mobilen Bereich gut. Doch wenn jemand daheim betreut werden möchte und mehr Stunden braucht, als in den mobilen Diensten möglich ist, dann bleibt derzeit nur die 24-Stunden-Betreuung." Die Alltagsbegleiter sollen in Zukunft, alternativ dazu, für die Betreuung untertags sorgen. Tomschizek warnt jedoch: "Keinesfalls dürfen die Alltagsbegleiter die Heimhelfer ersetzen."
Positiv steht auch Karl Lahmer von der Caritas NÖ dem neuen Berufsbild gegenüber und erklärt "Den Alltagsbegleiter kann man sich in etwa so vorstellen, dass die Person dem Menschen einen halben Tag zur Verfügung steht und er ihm bei allen alltäglichen Aufgaben, die anfallen, zur Seite steht. Dieses Berufsbild hat aber mit dem des Pflegers nichts zu tun, das er 'nur' als Unterstützung dient."
Zur Sache: Im Bezirk Korneuburg werden derzeit 682 Menschen mobil betreut, 347 stationär und 244 Menschen benötigen derzeit eine 24-Stunden-Betreuung.
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