Bashir dribbelt ins Tor der Integration
Im Sport spielen unterschiedliche Herkunft, Kultur und Religion keine Rolle. Hier zählen Engagement, Teamgeist und der gemeinsame Erfolg.
BEZIRK KORNEUBURG | LANGENZERSDORF. Bashir Ahmad Sleimankhel stammt aus Afghanistan. Seit er in Langenzersdorf ist, spielt er in der Mannschaft des SV LE. Mittlerweile ist er Co-Trainer der U9/U8.
Die Flucht aus Afghanistan
Bashir hat in Afghanistan fünf Jahre für die englische Armee im Rahmen des ISAF Projekts gearbeitet. Während seiner Vermittlungs- und Übersetzungstätigkeit gab es immer wieder kämpferische Auseinandersetzungen mit Gruppierungen der Taliban. Als Soldat grundsätzlich an das gefährliche Leben gewöhnt, änderte sich die Situation, als Bashirs Familie mehrfach und direkt von der Miliz "Hesb-e-Islami" bedroht wurde. Letztendlich ausschlaggebend für die Flucht nach Europa war die Ermordung seines Vaters, der Geheimpolizist der Regierung Karzai war.
Bashir kickt in der Kampfmannschaft
Seit 2016 wohnt Bashir im Haus Anissa, dem Flüchtlings-Containerdorf in Langenzersdorf. Da er bereits bei den Engländern im Fußballteam kickte, schloss er sich schnell dem SV LE an. Dank des aufgeschlossenen Langenzersdorfer Vereins wurde er neben anderen Asylwerbern von Beginn an im SV LE-Team integriert.
Mittlerweile ist Bashir stolzer Spieler der Kampfmannschaft. Seit März unterstützt er Winfried Neubauer und Malek Assad beim wöchentlichen Training der U9/U8-Mannschaft. "Manchmal ist es noch schwierig für mich, die Kinder zu verstehen. Aber es wird von Training zu Training besser", erzählt Bashir, dem man anmerkt, dass er enormen Spaß mit den Jung-Kickern hat.
Bashirs Asylverfahren ist noch im Laufen. Der Trainer, ebenso wie seine Teamkollegen, hoffen auf einen positiven Bescheid.
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