"Der Lärm ist nicht auszuhalten"
Jetzt sprechen die Anrainer der Laaer Straße in Harmannsdorf-Rückersdorf: "Wir brauchen die Umfahrung wie einen Bissen Brot!"
Knapp 10.000 Autos und 750 Lkws brettern täglich durch Harmannsdorf-Rückersdorf und Tresdorf. Die Anrainer der Bundesstraße leiden darunter. Nicht nur, weil die Gläser im Küchenschrank klirren, sondern und vor allem, weil der Lärmpegel zu einer ständigen Belastung wurde. "Laut WHO sind 45 Dezibel für den Menschen verträglich. Bei uns misst man tagsüber jedoch 70 und in der Nacht 61 Dezibel", erzählt ein Anrainer.
Gesundheit ist in Gefahr
Seine Kinder lässt er nicht alleine in die Schule gehen, zu groß ist die Angst wegen der Verkehrslawine. "Außerdem verursacht die permanente Lärmbelastung Gesundheitliche Probleme wie Herz-Kreislauferkrankungen." Besonders betroffen seien die Kinder, wie Josef Bauer und Richard Pelzer erzählen: "Durch den Lärm können die Kinder nicht durch schlafen, sie sind gereizter, ebenso wie die Eltern. Auch Lernschwierigkeiten sind eine Folge davon." Es gibt also Handlungsbedarf und das schon "seit Jahrzehnten", wie die betroffenen Anrainer gemeinsam mit Gemeinderat Leopold Neumayer und Bürgermeister Norbert Hendler versichern.
1.200 für Umfahrung
Bereits 2005 sammelten die Anrainer Unterschriften für den Bau der Umfahrungsstraße. "Wir haben alle Haushalte in Harmannsdorf-Rückersdorf und Tresdorf besucht", erzählt ein Anrainer. 1.200 Befürworter haben sich dabei für die Umfahrung ausgesprochen. "Das sind rund 87 Prozent der Wahlberechtigten in der Gemeinde."
Dass mittlerweile die Gegnerschaft rund 900 Stimmen gesammelt hat, kommt den lärm- und verkehrsgeplagten Anrainern dabei wie ein Schlag ins Gesicht vor. "Die Unterschriften werden übers Internet gesammelt. Dabei haben auch viele Leute aus Wien und ganz Österreich abgestimmt. Sogar eine Stimme aus dem Ausland war dabei. Wie können die beurteilen, wie groß die Belastung durch die B6 ist?"
Hochwasserschutz
Mit dem Bau der zweispurigen Umfahrungsstraße steht und fällt auch das Hochwasserschutzprojekt für die Großgemeinde, das auch Orte wie Stetten vor Wassermassen schützen könnte. "Das letzte, große Rückhaltebecken wird erst im Zuge des Straßenbaus errichtet. Erst dann wären wir vor Wassermassen bei starken Regenfällen sicher", erklärt Bürgermeister Norbert Hendler.
Warten auf die Entscheidung
Die Entscheidung der Behörde in Sachen Umfahrung fiel vergangenen Montag (erst nach Redaktionsschluss). Mit einem positiven Bescheid könnte mit den Ablösen begonnen und so der Bau der Umfahrungsstraße gestartet werden.
Die Befürchtung der Anrainer, dass den Einwänden der Gegnerschaft stattgegeben und sich somit das Projekt Umfahrung verzögern wird, ist groß.
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