Es bleibt: Das Kreuz in der Schule
Neue Diskussionen, ob christliche Symbole oder Feiern aus den Schulen verbannt werden soll
BEZIRK KORNEUBURG. Kreuze sollten als religiöse Symbole aus Schulklassen verschwinden, Bildungsministerin Hammerschmid machte nun aber einen Rückzieher. Auch religiöse Feiern wie der Martinsumzug am kommenden 11. November (Laternenfest) oder die Nikolofeier stehen immer wieder unter Kritik. Die Bezirksblätter befragten Lehrer, Schüler, Eltern und Politiker aus dem Bezirk Korneuburg, ob der Heilige Martin und Nikolaus bleiben dürfen oder verbannt werden.
"Wenn die Mehrheit der Kinder in der Schule christlich ist, muss ein Kreuz in jedem Klassenzimmer angebracht sein. Ist das nicht der Fall, wie zum Beispiel in vielen Schulen in Wien, sollte das Kreuz entfernt werden dürfen", meint zur neu entbrandeten Diskussion eine Lehrerin aus dem Bezirk, die aber anonym bleiben möchte.
Heikles Thema
Christliche Inhalte und auch Feiern in Schulen sind für die Mehrheit der Österreicher nicht wegzudenken. Drei von vier Befragten (76 Prozent) ist es laut einer Studie im Juni 2016 des Meinungsforschungsinstituts IMAS wichtig, Kindern und Jugendlichen solche Werte zu vermitteln. Rund sieben von zehn Österreichern (69 Prozent) sind gegen eine Verbannung von Kreuzen und christlichen Symbolen aus Schule und Kindergarten. Trotz dieser Mehrheit für christliche Symbole wollen sich vor allem Lehrer und Politiker nur anonym dazu äußern. Auch Eltern halten sich, zumindest in den städtischen Bereichen, lieber bedeckt.
Wenig klare Antworten
Ein unmißverständliches "Kreuze haben in den Klassenzimmern zu bleiben", kommt aber doch von einigen lokalen Politikern, wie Ernstbrunns ÖVP Bürgermeister Horst Gangl. "Die christlichen Symbole und Bräuche, egal ob im Kindergarten, der Schule oder im öffentlichen Raum, gehören zu unserer Kultur und Lebensart. Niemand wird durch die Glaubenssymbole zu irgendetwas gezwungen oder bei Nichtbeachtung bestraft", bezieht er eindeutig Stellung. "Und zu den christlichen Feiern, wie zum Beispiel dem Laterndlumzug für Kindergartenkinder, wird ja ganz sicher auch niemand gezwungen."
Eltern differenzieren
"Die Diskussionen führen meist an der Realität vorbei", meint Hans Georgius, Eventmanager in Wien, seit vier Jahren im Bezirk Korneuburg wohnhaft. "Nur weil es in manchen Städten öffentliche Schulen gibt, wo Kinder aus anderen Kultur- und Glaubenskreisen die überwältigende Mehrheit bilden, können die Bedürfnisse und Anforderungen derartiger Schulklassen doch nicht eins zu eins in Schulen im ländlichen Bereich übertragen werden." Und mit dieser Meinung steht Georgius nicht alleine da, zumindest die von den Bezirksblättern befragten vier Lehrkräfte und die Eltern teilen diese Ansicht.
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